Altstadt holt einen Punkt bei der U23 des FC Augsburg
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Nach dem Punktverlust beim 1:1 bei der Zweitvertretung des Bundesligisten FC Augsburg durch ein Gegentor in der Nachspielzeit geht es für die Altstadt schon am kommenden Sonntag, den 06. Oktober um 14:00 Uhr weiter. Dann erwarten wir mit Aufsteiger TSV Schwaben Augsburg das bisherige Überraschungsteam der Liga im Hans-Walter-Wild-Stadion.
Nicht wenige Experten hatten das Team von Spielertrainer Matthias Ostrzolek als Abstiegskandidat Nummer Eins abgestempelt. Doch die „Schwabenritter“ beeindrucken durch einen erfrischend offensiven und erfolgreichen Fußball. Nach dem sicheren 3:1-Sieg bei Türkgücü München während der Woche liegen sie mit 18 Punkten auf einem hervorragenden siebten Tabellenplatz in der Regionalliga Bayern.
Beim Drittplatzierten der letzten Saison herrschte im Frühsommer lange Unklarheit, ob der Sprung in die höchste Amateurklasse überhaupt zu stemmen sein würde. Nach dem Verzicht der vor den Fuggerstädtern platzierten Mannschaften mussten erst die finanziellen und logistischen Voraussetzungen geschaffen werden. Doch die Stadt Augsburg half beispielsweise beim Umzug vom Ernst-Lehner-Stadion in die Rosenau und langjährige Gönner unterstützten den Verein durch zusätzliches Engagement bei seinen Bemühungen.
Sportlich profitieren die traditionsreichen Schwaben von einer kontinuierlichen Entwicklung der Mannschaft. Nach fünf Jahren in der Landesliga etablierte sie sich ab der Saison 2017/18 als fester Bestandteil der Bayernliga Süd. Sie wurde dann in den vergangenen drei bis vier Jahren jeweils punktuell und gezielt weiter verstärkt. Bei der vom ehemaligen Trainer Janos Radoki hinterlassenen intakten Truppe mussten die Verantwortlichen laut eigener Einschätzung zuletzt nur an wenigen Stellschrauben drehen. Im Sommer 2023 übernahm der bundesligaerfahrene Matthias Ostrzolek als Spielertrainer und zieht seither die Fäden im Mittelfeld. In seiner Vita stehen unter anderem 196 Erstligaeinsätze für den FC Augsburg, Hamburger SV und Hannover 96.
Sportdirektor Max Wuschek hebt allerdings hervor: „Wir sind immer noch Amateure, mit allem, was dazugehört.“ Dabei gelingt es bisher, die Leichtigkeit und Euphorie eines Aufsteigers mit einer in der vierten Liga unerlässlichen Professionalität zu verbinden. Vorrangig betont der Funktionär den enormen Zusammenhalt des wie eine „verschworene Gemeinschaft“ auftretenden Teams. Dazu gehört wohl auch die regelmäßige Kameradschaftspflege beim gemeinsamen Bierchen nach den Spielen.
Bewährte Kräfte wie Bastian Kurz, Benedikt Krug (zuletzt zweifacher Torschütze bei Türkgücü) und Kapitän Marco Greisel gelten auf wie neben dem Platz als wichtige Schlüsselfiguren. Dem Trainerteam um Chefcoach Ostrzolek gelang es zudem, die Neuzugänge schnell und reibungslos zu integrieren. Zu den „Schwabenrittern“ stießen mit Torwart Patrick Sander und Achitpol „Mike“ Keereerom vom FC Augsburg II, Elia Herzig (FV Illertissen) sowie Lukas Ramser (TSG Balingen) mehrere regionalligaerfahrene Akteure.
Die Erfolge zu Saisonbeginn jedenfalls ließen aufhorchen. So gewann das Team im Lokalderby gegen die U23 des FC Augsburg mit 5:2 und schickte Tabellenführer FC Schweinfurt 05 mit einer 3:4-Niederlage wieder nach Hause. Zuletzt gab es am vergangenen Wochenende Zuhause im schwäbischen Duell gegen den FV Illertissen ein mehr als unglückliches 0:1. Durch eine Rote Karte gegen Rechtsverteidiger Simon Gail kämpfte die Mannschaft über 80 Minuten in Unterzahl gegen den Titelanwärter. Zudem geriet sie durch ein Eigentor des Ex-Illertisseners Herzig (32. Minute) in Rückstand. Dennoch war der Ausgleich bis in die Nachspielzeit möglich. Doch Einwechselspieler Timothee Diowo vergab eine riesige Chance aus kürzester Distanz.
Spielertrainer Ostrzolek zollte seiner Truppe trotzdem großen Respekt für das mutige Spiel nach vorne in den letzten 20 Minuten: „Ich hätte es mir für die Jungs gewünscht, uns noch einmal für diese Leistung zu belohnen. Ich glaube, ein Unentschieden wäre verdient gewesen.“
Wie stabil die Leistung der Schwabenritter derzeit ist, zeigt der souveräne Auswärtssieg am Donnerstag bei Türkgücü im Münchener Dantestadion. Dabei äußerte sich der Coach sehr zufrieden mit dem seriösen Auftritt und verdienten Erfolg auf einem schwer bespielbaren Platz. Und weiter: „Das Gegentor am Ende war schade. Es wäre unser zweites Spiel zu Null gewesen.“ … An Selbstbewusstsein mangelt es dem Aufsteiger derzeit sicher nicht!
Die Geschichte der Begegnungen unserer Altstadt mit dem TSV 1847 Schwaben Augsburg reicht über 65 Jahre zurück. 1959 gewannen die Mannen um die Bayreuther Legenden Jumbo Zeitler und Fritz Semmelmann in zwei packenden Endspielen die erste Bayerische Amateur-Fußballmeisterschaft für die Spielvereinigung (2:0 und 0:0). Auch in den 1980er-, 1990er- und zu Beginn der 2000er-Jahre trafen beide Vereine in der Bayernliga immer mal wieder aufeinander. Dabei spricht die Bilanz für Bayreuth: Bei zwei Unentschieden stehen insgesamt sieben Siegen lediglich drei Niederlagen gegenüber.
Trotz des nach der Führung ärgerlichen Punktverlusts beim FC Augsburg holte die Altstadt aktuell 14 von 18 möglichen Punkten und steht weiter auf Rang drei. Dabei ist sie seit nunmehr sechs Spielen ungeschlagen. Nach der Heimniederlage des FV Illertissen gegen Wacker Burghausen rückte die Mannschaft sogar noch näher an Platz zwei heran. Allerdings gab sich Spitzenreiter Schweinfurt 05 erneut keine Blöße und setzte sich mit dem 4:1 Heimsieg gegen die Club-Amateure noch weiter (mittlerweile sieben Punkte) ab.
Beim FCA schafften es die Bayreuther laut Trainer Lukas Kling zunächst nicht die notwendige Intensität auf den Platz zu bringen. „Danach hatten wir drei, vier gute Möglichkeiten, aus denen wir unser Tor machen mussten. Wir machen es aber nicht.“ Durch einige Umstellungen in der Halbzeit brachte die Mannschaft das Spiel nach der Pause unter Kontrolle. Trotz mehrerer Ballgewinne und weiterer Chancen blieben die Tore bis in die Schlussphase aus. Nach dem verdienten 1:0 durch Nico Andermatt gab es mit der beinahe letzten Aktion den Ausgleich. Dennoch bewertet Kling das Spiel realistisch: „Letztendlich ist die Punkteteilung verdient. Augsburg war sicherlich nicht schlechter als wir. Aber wenn du kurz vor Schluss das Tor machst, musst du die Führung eigentlich nach Hause mitnehmen.“
Zuhause im Hans-Walter-Wild-Stadion überzeugte die Mannschaft zuletzt. Gegen Türkgücü München gelang es zudem endlich, aus den in allen Partien zahlreich herausgespielten Möglichkeiten die notwendigen Tore zu machen. Darüber hinaus blieben die Altstädter in fünf von sechs Heimspielen ohne Gegentor. Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba freute sich jedenfalls über die spielerische Weiterentwicklung der letzten Wochen und das Zusammenwachsen als Team. Und weiter: „Es macht richtig Spaß, den Jungs zuzuschauen. So kann es weitergehen!“
Die Schwere der Aufgabe gegen den starken Aufsteiger Schwaben Augsburg ist dem Trainerteam um Chefcoach Kling durchaus bewusst.
Die eingespielte Truppe kann an guten Tagen mit den Top- Mannschaften in der Regionalliga mithalten und ihnen gefährlich werden. Die hohen Ergebnisse und Siege gegen den Tabellenführer 1. FC Schweinfurt 05 oder gegen Vizemeister DJK Vilzing sollten Warnung genug sein. Imponiert hat dem Bayreuther Trainer auch die Defensivleistung gegen Illertissen mit einem Mann weniger auf dem Platz.
Dennoch gibt es für Kling keine Ausreden: „Wir erwarten daheim ein sehr interessantes Spiel. Aber wir wollen es in jedem Fall positiv gestalten.“ Dafür wird sicherlich wieder eine konzentrierte Leistung über 90 Minuten notwendig sein. Also:
Auf geht’s Oldschdod, kämpfen und siegen!