Gegen die U23 vom FCN: Yellow-Black-Friday im Hans-Walter-Wild-Stadion
5. November 2024SpVgg Bayreuth gegen die U23 vom 1.FC Nürnberg im Livestream
7. November 2024Wiedergutmachung als Ziel gegen eine unberechenbare U23 des 1.FC Nürnberg
Nach der bitteren 1:4-Niederlage letzte Woche beim TSV Buchbach will die SpVgg Bayreuth sofort zurück in die Erfolgsspur. Allerdings erwartet sie am kommenden Freitag, den 08.11.2024 um 19:00 Uhr mit der Truppe von Trainer Andreas Wolf eine vorab immer schwer einzuschätzende Mannschaft im Hans-Walter-Wild-Stadion. Neben positiven Ergebnissen gegen einige Ligafavoriten lieferte die Truppe in der Vorrunde manche enttäuschende Leistung ab. Dennoch liegt das Nachwuchsteam des Zweitligisten 1. FC Nürnberg mit derzeit 23 Punkten auf einem noch sicheren zehnten Platz im Mittelfeld der Regionalliga Bayern.
Nürnberger Siegen in Illertissen sowie gegen Burghausen oder dem 2:2-Remis bei den Würzburger Kickers stehen Niederlagen gegen die Kellerkinder Aschaffenburg und Vilzing gegenüber. Türkgücü München gelang in Mittelfranken sogar der bislang einzige Vorrundensieg. Bei der Beurteilung dieser Entwicklung spielt natürlich auch der „Ausbildungsauftrag“, den Chefcoach Wolf zusammen mit seinem „Co“ Andy Nägelein erfüllen muss, eine wichtige Rolle. In der ersten Saisonhälfte kamen deshalb bereits 37 verschiedene Akteure, darunter sehr viele blutjunge Talente, zum Einsatz.
Ein einziger Spieler absolvierte alle 17 Partien: Benedikt Kirsch, ehemaliger Bayreuther Kapitän aus der Aufstiegs- und Drittligaspielzeit. Der 29-Jährige sorgt zusammen mit Kapitän Fabian Menig (30) für die notwendige Stabilität im mitunter anfälligen Gefüge. Für den mittlerweile bei Arminia Bielefeld gelandeten letztjährigen Torschützenkönig Julian Kania (24 Treffer) müssen jetzt Jüngere in die Bresche springen. Die Eigengewächse Dustin Forkel und Jesper Petermann sowie der über Bayreuth wieder in Nürnberg angekommene Jakub Mintál (alle 19 Jahre) trafen je dreimal. Angeführt wird die interne Liste mit sechs Treffern in lediglich elf Spielen vom aus Ingolstadt an die Noris gewechselten Jeroen Krupa (21).
Zu den festen Größen bei den Club-Youngsters gehört übrigens auch Nico Zietsch, der gerade 20 gewordene jüngere Bruder unseres Mittelfeldstrategen Marco.
Nach einem glatten 3:0-Auswärtssieg bei Schwaben Augsburg siegten die Nürnberger vor zwei Wochen zu Hause gegen die Wacker Burghausen. Beim 3:1 sprach der Trainer von verdienten drei Punkten. Er lobte eine sehr disziplinierte und konzentrierte Leistung seiner Mannschaft. Neben der mit einer Halbzeitführung durch Krupa belohnten guten Spielkontrolle freute ihn, dass es dem Sturmtalent nach der Pause schnell gelang, das zweite Tor nachzulegen. Dem 3:0 durch Menig nach einer Stunde konnte Burghausen dann nur noch den Ehrentreffer in der Nachspielzeit entgegensetzen.
Am vergangenen Samstag erreichten die Clubberer gegen Ansbach ein mageres 1:1-Remis (Torschütze: Krupa). Trainer Wolf war mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden. Ihm fehlte die „Galligkeit“ bei seinem Team. Aber: „Nach der Pause war es besser und wir haben verdient den Ausgleich erzielt. Im Endeffekt kann ich mit dem Punkt leben.“
Warum die Verantwortlichen in Bayreuth – trotz der Serie von zwölf Partien ohne Niederlage – zurecht vorsichtig blieben, zeigte sich am Samstag beim 1:4 in Buchbach. Anstatt vorschnell neue Ziele ausrufen, muss sich die Mannschaft auf die Grundtugenden des Fußballs konzentrieren. Die aktuelle Tabellensituation erweist sich gegen jeden Gegner der Regionalliga Bayern als trügerisch, wenn das Team den Kampf nicht annimmt. Zudem gibt es weitere gute Gründe, sich ausschließlich auf die eigenen Fähigkeiten zu besinnen.
Einerseits spielt Spitzenreiter 1. FC Schweinfurt 05 in der auch ansonsten starken Liga eine herausragende Saison. Die „Schnüdel“ erweisen sich trotz des 0:1 beim unterfränkischen Derby in Aubstadt als ausgesprochen stabil und torhungrig. Zudem rücken die inzwischen drittplatzierten „Amateure“ von Bayern München bei zwei ausstehenden Nachholspielen immer näher. Selbst Illertissen stellte den Anschluss zur Spitze wieder her. Andererseits bietet bei den Altstädtern ihre fehlende Effizienz im Torabschluss, trotz oft ansehnlicher spielerischer Lösungen und zahlreicher Chancen, genügend Raum für Verbesserungen. Manch unnötiges Zittern in der Schlussphase und der eine oder andere Punktverlust wären bei einer besseren Verwertung der Gelegenheiten wohl zu vermeiden gewesen.
Trotz der vier Gegentreffer zum Rückrundenauftakt erwies sich in der Vorrunde die Defensive bei lediglich zwölf Gegentoren in 17 Partien als Prunkstück. In zehn Spielen hielt unser Torhüter Lukas Zahaczewski seinen Kasten komplett „sauber“. Dabei betont das Trainerteam, es handle sich nicht nur um einen Verdienst der natürlich mit einer Mischung aus jungen und sehr routinierten Akteuren hervorragend besetzten Abwehr. Vielmehr zeige das schnelle Umschalten in der Rückwärtsbewegung und das häufig gelungene Gegenpressing durch die gesamte Mannschaft Wirkung.
Nicht zuletzt müssen auch die im Laufe einer langen Saison auftretenden verletzungsbedingten Ausfälle regelmäßig kompensiert werden. So fehlten beispielsweise Leistungsträger wie Nicolas Andermatt und Sturmführer Christoph Fenninger über mehrere Wochen. Gerade bei jungen Spielern lassen sich außerdem Formschwankungen nicht gänzlich ausschließen. Dabei vertraut Cheftrainer Lukas Kling uneingeschränkt auf seinen gleichmäßig besetzten Kader und fand zusammen mit seinem Team immer wieder Lösungen.
Die Pleite in Buchbach am letzten Samstag bewertete der Coach recht sachlich: „Jede Serie geht einmal zu Ende.“ Allerdings gefiel ihm die Art und Weise des Auftritts in der ersten Halbzeit überhaupt nicht. Er fand nach dem Spiel deutliche Worte: „Dafür müssen wir uns bei den mitgereisten Fans entschuldigen. Wir haben alles vermissen lassen, was uns in den letzten Spielen an Einsatz und Laufbereitschaft ausgezeichnet hat. Uns wurde eindrucksvoll vorgeführt, was Mentalität heißt. Deswegen haben wir auch zurecht vier Gegentore bekommen und in der Höhe verdient verloren.“
Um die Unberechenbarkeit der Clubamateure weiß der selbst drei Jahre (von 2007 bis 2010) im rot-schwarzen Nürnberger Trikot aktive Lukas Kling. Für ihn wie für die in ihrer Jugend am Valznerweiher ausgebildeten Jann George, Tobias Weber, Dennis Lippert (der allerdings ebenso wie Nicolas Andermatt verletzungsbedingt ausfällt), Marco Zietsch, Marco Stefandl und Leo Eberle wird es sicherlich erneut ein besonderes Spiel. Der Trainer erwartet jedenfalls eine spielstarke Truppe. Dennoch gelte es, einiges wiedergutmachen, was gegen Buchbach liegengelassen wurde. „Wir wollen wieder anfangen, bis zur Winterpause nochmal eine kleine Serie zu starten!“
Mit Blick auf das anstehende Derby bei Eintracht Bamberg und die dann folgenden Spitzenspiele gegen Bayern München II sowie beim 1. FC Schweinfurt 05 wird das Team alles versuchen, die drei Punkte in Bayreuth zu behalten. An diesem Freitagabend ist vor eigenem Publikum also Wiedergutmachung für die Pleite zuletzt angesagt: