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Nach dem ersten Heimsieg seit Oktober erwartet Burghausen jetzt die Altstadt
Mit dem 1:0-Sieg gegen Schwaben Augsburg am vergangenen Wochenende holte der einstige Mitfavorit der Regionalliga Bayern, Wacker Burghausen, endlich wieder drei Punkte auf eigenem Platz. Damit haben sich die Oberbayern vor dem Treffen mit der Spielvereinigung Bayreuth am kommenden Freitag, den 02. Mai 2025 um 19:00 Uhr in der Wacker-Arena der größten Sorgen entledigt. Schließlich waren die Salzachstädter den Abstiegsrängen doch bedenklich nahegekommen.

Nach den im vergangenen Herbst mit einer gewissen Euphorie durch den Einstieg von Sebastian Rothwinkler als Gesellschafter verkündeten ambitionierten Zielsetzungen ging es sportlich spürbar abwärts. Kaum wurde die Vorgabe „Dritte Liga bis 2030“ durch den ehemaligen Zweitligisten ausgerufen, begann nämlich eine Serie von neun sieglosen Spielen. Zudem lief es auch in diesem Jahr unter komplett neuer sportlicher Leitung nicht sofort wie gewünscht. Darüber hinaus gab es weitere kurzfristig notwendige Personalrochaden in der Führung der Fußball GmbH.
So trat der im Januar 2025 als Sportdirektor und Leiter des NLZ verpflichtete Wolfgang Schellenberg schon Anfang April aus persönlichen Gründen wieder zurück. Zwar ändert sich laut Verein damit nichts an den grundsätzlichen Vorgaben, die Aufgaben müssen jedoch neu verteilt werden. So übernimmt der ebenfalls frisch dazugestoßene, eigentlich als Kaderplaner und Chefscout vorgesehene Niklas Hörber mehr Verantwortung. Zusammen mit Geschäftsführer Andreas Huber und Rothwinkler will man sich die Aufgaben zunächst teilen.

Während der vergangenen Woche verschaffte sich das Team von Neu-Trainer Lars Bender mit einem überzeugenden 4:0-Sieg im Nachholspiel bei Eintracht Bamberg sportlich endlich Luft. Der ehemalige Nationalspieler und langjährige Leistungsträger bei Bayer 04 Leverkusen benötigte davor offenkundig ebenfalls einige Zeit, um seine Spielidee zu vermitteln. Im Winter hatte der prominente Übungsleiter von Interimscoach Michael Kostner – eigentlich Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) von Wacker – übernommen. Dieser wiederum war für den im November während der Sieglosserie entlassenen Robert Berg eingesprungen. Als Co-Trainer steht Bender mit Ronald Schmidt eine Burghausener Vereinslegende (unter anderem 121 Zweitligaeinsätze für Wacker) zur Seite.

Nach einigen Rückschlägen wie der 2:5-Heimniederlage gegen Schweinfurt und dem 1:3 bei der starken SpVgg Greuther Fürth II scheint das Team im Aufwind. Beim 1:0-Heimsieg gegen Schwaben Augsburg am Wochenende zeigte sich Bender mit der Einstellung seiner Mannschaft zufrieden. Nach gutem Start und der Führung brachten Platzverweise auf beiden Seiten sowie verletzungsbedingte Umstellungen viel Unruhe in die Partie. So konnte Wacker die Vorgaben des Trainers insbesondere in der zweiten Hälfte nicht mehr wunschgemäß auf den Platz bringen. Der TSV Schwaben war dem Ausgleich nahe. Am Ende feierten die Oberbayern aber einen glücklichen und wichtigen Erfolg.
Mit nunmehr 42 Punkten steht der SV Wacker bei acht Zählern Vorsprung vor Relegationsplatzinhaber Viktoria Aschaffenburg derzeit auf Rang zehn. Nicht berücksichtigt ist dabei die kürzlich ausgefallene Partie bei Türkgücü. Über deren Wertung muss nach einer erneuten Spielabsage der Münchener das Sportgericht noch entscheiden.
Unabhängig davon treibt Wacker die Personalplanungen für die neue Saison intensiv voran. Als erster Neuzugang kommt mit dem 24-jährigen Marin Pudic ein ehemaliger U17-Nationalspieler Kroatiens von Liga-Konkurrent FV Illertissen für das defensive Mittelfeld. Außerdem verpflichteten die Salzachstädter das gerade einmal 20 Jahre alte Innenverteidiger-Talent Benedikt Schwarzensteiner von der SpVgg Hankofen-Hailing. Wie es aussieht, wollen die Verantwortlichen nicht erst im Jahr ihres 100-jährigen Vereinsjubiläums 2030 mit dem erneuten Angriff auf den Profifußball starten.
Schließlich findet sich bereits im aktuellen Kader der Burghausener einiges an Qualität. So setzen in der Offensive Akteure wie Daniel Bares (elf Tore in 25 Spielen), Felix Bachschmid (acht Saisontreffer) und Sebastian Malinowski regelmäßig die Akzente. Neben Torwart Markus Schöller sorgt Kapitän Christoph Schulz für Stabilität in der Abwehr. Gegen die Spielvereinigung verzichten muss das Trainerteam von Lars Bender auf das ukrainische Talent Artur Andreichyk. Der 19-jährige flog gegen Schwaben Augsburg mit „Gelb-Rot“ vom Platz.


Zuletzt schien sich nach der verpassten Gelegenheit, noch einmal richtig Druck auf den schwächelnden Spitzenreiter Schweinfurt auszuüben, etwas Tristesse bei der Altstadt breit zu machen. Aber der aktuell zweite Platz kann sich durchaus sehen lassen. Die Mannschaft liegt – bezogen auf die vor der Saison gemachten Vorgaben – voll im Soll. Zweifellos war zwischenzeitlich aufgrund der schwächeren Phasen bei der Konkurrenz mehr drin. Nun will das Team von Trainer Lukas Kling aber wenigstens die Vizemeisterschaft.


Mit dem SV Wacker Burghausen wartet laut dem Bayreuther Chefcoach eine Mannschaft, die nach dem Trainerwechsel komplett anders als im alten Jahr auftritt: „Sie haben ihr Spielsystem verändert … da merkt man, es dauert ein bisschen. Sie werden aber von Spiel zu Spiel gefestigter.“ Nach der langen Anfahrt sei es in Burghausen nie einfach, zu spielen. „Wir wollen dort aber trotzdem an die zweite Halbzeit von Aubstadt anknüpfen und auch auswärts mal wieder einen Dreier holen. Dafür müssen wir alles auf dem Platz lassen …“
Was die taktischen Überlegungen betrifft, möchte sich Kling allerdings nicht in die Karten schauen lassen. So ließ er offen, ob er den Versuch mit der Dreierkette vom letzten Samstag wiederholen wird. Eine Rückkehr zum 4-4-2-System sei durchaus ebenfalls eine Option.
Übrigens: Sollten die Schweinfurter im parallel stattfindenden Spitzenspiel gegen die Würzburger Kickers erneut patzen, würde die Meisterfeier der „Schnüdel“ ein weiteres Mal verschoben. Im Falle eines Bayreuther Sieges in der Barockstadt mit der „weltlängsten Burg“ verringert sich der Rückstand der Altstadt zwei Spieltage vor Saisonende auf vier Zähler… Also
Auf geht’s Oldschdod, kämpfen und siegen!
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