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„Dorfbuam“ wollen Klasse in der Relegation sichern – in Niederbayern voller Einsatz der Altstadt gefragt
Wenn es am Samstag, den 10. Mai 2025 um 14:00 Uhr zum Regionalliga-Spiel bei der SpVgg Hankofen-Hailing geht, erinnern sich viele Bayreuther sicher gerne an das Duell gegen den Aufsteiger in der Vorrunde. Die Aktion „Fußball for free – Altstadt gratis für alle“ brachte seinerzeit beim 1:0-Sieg mit 6.570 Zuschauern eine Traumkulisse ins Hans-Walter-Wild-Stadion. Während die zwischen Straubing und Landau beheimateten Niederbayern damals noch gut im Rennen um den direkten Klassenerhalt lagen, geht es mittlerweile ausschließlich darum, die Teilnahme an der Relegation zu sichern.

Bis zur vergangenen Woche hatte das Team von Spielertrainer Tobias Beck im Jahr 2025 kein einziges Spiel gewinnen können. Neben acht Niederlagen gab es lediglich Remis gegen beide Augsburger Mannschaften und bei den Bayern Amateuren. So wirkte der 1:0-Heimsieg gegen den TSV Aubstadt ein bisschen wie eine Erlösung. Damit liegt der Dorfklub jetzt mit gerade einmal 26 Punkten am vorletzten Spieltag vier Zähler vor Türkgücü München und Eintracht Bamberg. Mit einem Sieg gegen den Tabellenzweiten aus Bayreuth hätte er wenigstens die Relegation mit den Bayernligisten erreicht.
Nach der Partie gegen Aubstadt zeigte sich Beck überglücklich und bejubelte den „hart erarbeiteten“ Dreier im heimischen Maierhofer-Bau-Stadion. Seine Mannschaft hätte damit bewiesen, dass sie wieder voll da sei und 90 Minuten leidenschaftlichen Kampf auf den Platz bringe.
Und weiter: „Ich glaube, es war von vorne bis hinten eine kompakte und organisierte Defensivleistung. Außerdem haben wir immer wieder durch gute Ballstafetten für Entlastung gesorgt. Ich muss meinen Jungs einfach ein riesiges Lob aussprechen, dass sie trotz der Situation mit 14 Spielen ohne Sieg immer wieder aufstehen. Für die Moral und das Selbstvertrauen der Mannschaft war es wichtig, mal wieder das Gefühl eines Sieges zu haben. Jetzt hoffen wir, dass wir das in die letzten beiden Spiele mitnehmen können.“

Man darf diese Sätze des Coaches durchaus als deutliche Warnung für die Altstadt verstehen. Schließlich möchte sich der Spielertrainer der SpVgg Hankofen-Hailing nicht mit dem erneuten Abstieg von seiner Doppelfunktion verabschieden. Wie der Verein bereits vor einigen Wochen bekannt gab, wird Beck in der neuen Saison nämlich nicht mehr aktiv mitwirken, sondern sich auf seine Tätigkeit an der Außenlinie konzentrieren. Dafür verpflichteten die Verantwortlichen mit Patrick Choroba einen Ex-Profi als spielenden Co-Trainer. Der wegen der Liebe in die Region gezogene Defensivspezialist verstärkt derzeit den SV Schalding-Heining in der Bayernliga Süd. Der 28-Jährige kann auf 37 Drittliga- und 173 Regionalliga-West-Einsätze (SG Sonnenhof-Großasbach, SC Verl und FC Gütersloh) zurückblicken.

Diese trotz der unsichereren Lage bezüglich der Ligen-Zugehörigkeit erfolgte frühzeitige Weichenstellung zeigt wie seriös das Team um den Sportlichen Leiter Richard Maierhofer plant. Dabei arbeitet der Dorfklub auch weiter an der Verbesserung der Infrastruktur. Gleichzeitig mit dem Bau einer Flutlichtanlage für die Regionalliga, soll im Stadion das Teilprojekt „Bürgerheim“ realisiert werden. Schließlich gebe es keinen richtigen Treffpunkt mehr im Ort und so profitieren die anderen Vereine ebenfalls von den neuen Möglichkeiten. Das Gesamtvolumen von etwa 600.000 Euro glaubt die engagierte Vorstandschaft zusammen mit den politisch Verantwortlichen vor Ort – auch dank entsprechender Zuschüsse – stemmen zu können. Dennoch bleibt es eine Mammutaufgabe für Hankofen-Hailing und die Gemeinde Leiblfing mit ihren rund 4.300 Einwohnern in über 50 Ortsteilen.

Aus sportlicher Sicht hatte der einzige Regionalligist aus Niederbayern sicher auf eine bessere Saison gehofft. Dabei liegt es wohl nicht nur an der schweren Verletzung des Torgaranten Tobias Lermer, der sich im Hinspiel in Bayreuth einen Bruch der Augenhöhle zuzog. Der seit Jahresbeginn wieder einsatzfähige Goalgetter zeichnet zusammen mit Sturmkollege Andreas Wagner für zwei Drittel aller Treffer verantwortlich (beide bisher elf Tore). Neben der recht schwachen Offensive, die auch der im Winter aus Vilzing zurückgekehrte Ex-Bayreuther Vincent Ketzer nicht verbessern konnte, weisen die Gastgeber mit 67 Gegentoren die zweitschlechteste Abwehr auf. Dennoch will man in Hankofen-Hailing noch einmal alle Kräfte für den Klassenerhalt bündeln.

Bei der Spielvereinigung Bayreuth ist der zwischendurch tatsächlich in Reichweite befindliche Wiederaufstieg in die dritte Liga seit vergangener Woche endgültig passé. Nachdem Schweinfurt die Meisterschaft mit dem Sieg gegen die Würzburger Kickers fix machte, geht es für die Altstadt immerhin noch um die zweitbeste Platzierung in der Regionalliga Bayern überhaupt. Abgesehen vom Aufstiegsjahr steht für die Schwarz-Gelben lediglich ein dritter Rang in der Corona-Saison 2019/21 zubuche.


Dementsprechend wollen die Mannschaft und das Trainerteam um Lukas Kling weiterhin das Bestmögliche herausholen. Das wäre dann die Vizemeisterschaft und für die gilt es, in Niederbayern zu gewinnen. Dennoch weiß der Bayreuther Coach: „Das wird schwer genug, denn bei Hankofen geht’s ja noch um etwas.“ Insbesondere nach dem letzten Sieg erwartet er eine hochmotivierte Truppe. Zudem können die mittlerweile punktgleichen Buchbacher sowie Würzburg und die Bayern Amateure bei einem Ausrutscher der Bayreuther in der Tabelle vorbeizuziehen.
Für Kling gibt es einen weiteren wichtigen Grund, sich am Samstag noch einmal voll reinzuhängen: „Allein schon, weil wir das unseren Fans schuldig sind, die zum Auswärtsspiel kommen und uns ja auch in Burghausen großartig unterstützt haben!“
Sicher nicht mit von der Partie sind in Hankofen die gesperrten Tobias Weber (Rote Karte in Burghausen) und Kapitän Edwin Schwarz (5. Gelbe Karte). Mit der richtigen Einstellung sollte dennoch ein Dreier bei den „Dorfbuam“ drin sein. Dann könnte sich die Altstadt eine Woche später beim letzten Heimspiel gegen die SpVgg Ansbach mit dem zweiten Platz in der Endabrechnung für eine starke Regionalligasaison belohnen … und mit ihren Fans ein bisschen feiern … Also
Auf geht’s Oldschdod, kämpfen und siegen!

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