SpVgg Bayreuth gegen die U23 vom 1.FC Nürnberg im Livestream
7. November 2024Altstadt: Remis gegen die zweite des „Club” ist eigentlich zu wenig
8. November 2024Vor dem Duell der Brüder – Marco Zietsch im Interview
Seit Juli 2023 läuft Mittelfeldakteur Marco Zietsch im gelb-schwarzen Trikot auf. Der kommende Spieltag der Regionalliga Bayern gegen die Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg – ein besonderes Spiel für Marco, denn er durchlief die Jugend des Clubs und stand bis 2021 selbst für die zweite Mannschaft der Nürnberger auf dem Platz. Ein besonderes Highlight: Marcos jüngerer Bruder Nico spielt im Trikot des Gegners. Wir haben mit Marco über seine bisherigen Erfahrungen bei der Oldschdod, die besondere Brisanz des heutigen Spiels und seine Ziele für die Saison gesprochen.
Marco, Du bist erst seit Juli 2023 im Team – wie waren die ersten anderthalb Spielzeiten für Dich und was gefällt dir am Verein besonders gut?
Sportlich gesehen waren die letzten anderthalb Jahre eine Achterbahnfahrt. Die erste Saison verlief nicht wie erhofft, aber aktuell läuft es richtig gut, und die Mannschaft zeigt eine starke Entwicklung. Von Anfang an habe ich mich in Bayreuth wohlgefühlt – das Umfeld, die Stadt und die Menschen machen es leicht, hier anzukommen. Besonders beeindruckend ist die Stimmung bei unseren Spielen und die leidenschaftliche Unterstützung der Fans. Insgesamt bin ich sehr glücklich hier.
Du hast vor deinem Wechsel zu uns zwei Spielzeiten beim Hauptkonkurrenten Schweinfurt verbracht. Was waren Deine Beweggründe für den Vereinswechsel?
Ein entscheidender Grund für meinen Wechsel war Marek Mintal, der schon in Nürnberg mein Trainer war und mit dem wir dort sehr erfolgreich zusammengearbeitet haben. Als er mich anrief, ging dann alles ganz schnell. Ich kannte die „Oldschdod“ ja bereits gut – durch viele Begegnungen, ob mit Schweinfurt oder der U21 des FCN, besonders in der Corona-Zeit, und habe auch die 3. Liga-Zeit intensiv verfolgt. Bayreuth musste mich daher nicht groß überzeugen. Schon in den ersten Gesprächen hatte ich ein sehr gutes Gefühl und spürte, dass das der richtige Schritt für mich ist. Ich war daher sehr glücklich, dass der Wechsel geklappt hat.
Im nächsten Spiel treten wir gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Nürnberg an – einen Club, den Du ja bestens kennst. Welche Erinnerungen verbindest Du mit dieser Zeit und wie prägt sie Dich bis heute?
Ich verbinde viele wertvolle Erinnerungen mit dem 1. FC Nürnberg und den Menschen dort. Letztlich habe ich meine gesamte Jugend beim FCN verbracht, von der U12 bis zur U21. Die sportlichen Erlebnisse, die Höhen und Tiefen und vor allem die Menschen, die mich auf diesem Weg begleitet haben, haben mich stark geprägt – sowohl auf als auch neben dem Platz. All diese Erfahrungen haben mich zu dem Spieler und Menschen gemacht, der ich heute bin.
Mit Deinem jüngeren Bruder Nico spielt auch ein Familienmitglied für den Gegner. Gibt es eine gewisse Brisanz im direkten Duell, und tauscht ihr euch vor solchen Partien aus?
In einem Bruder-Duell will man natürlich auf keinen Fall als Verlierer vom Platz gehen – im Hinspiel hat das ja schon ganz gut geklappt. Generell sprechen wir sehr viel über Fußball und analysieren vor und nach jedem Spiel die Partien. Das wird diesmal nicht anders sein, auch wenn das Aufeinandertreffen natürlich eine besondere Spannung mit sich bringt. Vielleicht schlage ich sogar eine kleine Wette vor, etwa um ein Abendessen für den Gewinner.
Als zentraler Mittelfeldspieler hast Du eine besondere Verantwortung im Spielaufbau und in der Defensive. Wie würdest Du deinen Spielstil beschreiben, und was sind Deine Stärken auf dem Platz?
Ich würde meinen Spielstil als ruhig und strukturiert beschreiben. Mit dem Ball bringe ich viel Ruhe ins Spiel und achte auf ein präzises Passspiel, um so für Ordnung auf dem Feld zu sorgen. Gegen den Ball liegt meine Stärke darin, Räume gut zu antizipieren und zuzuschieben, sodass ich oft Pässe oder unsaubere Kontakte des Gegners abfangen kann. Insgesamt sehe ich mich als Teamplayer und Arbeiter. Für mich steht nicht im Vordergrund, selbst zu glänzen, sondern dem Team Stabilität und Unterstützung zu geben.
Mit deinen 24 Jahren gehörst Du zu den Spielern, die schon einiges an Erfahrung gesammelt haben, aber noch viel vor sich haben. Welche Ziele verfolgst Du persönlich in der aktuellen Saison und langfristig in Deiner Karriere?
In dieser Saison möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass wir als Team eine erfolgreiche Spielzeit hinlegen und unser Potenzial voll ausschöpfen. Wir hatten bereits eine starke Serie und arbeiten hart daran, wieder daran anzuknüpfen. Langfristig ist mein großes Ziel, den Sprung in den Profifußball zu schaffen. Dabei ist mir besonders wichtig, verletzungsfrei zu bleiben und die Freude am Spiel stets zu bewahren.
Nach der Niederlage in Buchbach gilt es, wieder die richtige Balance zu finden. Worauf müsst ihr den Fokus legen?
In Buchbach ist es uns nicht gelungen, unsere Stärken aufs Feld zu bringen, wir haben einige grundlegende Dinge vermissen lassen. Wir müssen wieder die Basisarbeit leisten: konzentriert, konsequent und mit der nötigen Einstellung ins Spiel gehen. Wenn wir diese Grundtugenden zeigen, erarbeiten wir uns automatisch mehr Zugriff auf das Spiel und können dann auch unsere spielerischen Qualitäten besser entfalten. So schaffen wir es, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen und mehr Chancen herauszuspielen.
Zum Abschluss: Gibt es eine Botschaft, die Du an die Fans richten möchtest, besonders für das Spiel gegen Nürnberg?
Was ihr bisher abreißt, ist der Wahnsinn! Eure Unterstützung gibt uns genau den extra Push, den wir brauchen, um die Spiele für uns zu entscheiden. Genau das benötigen wir auch gegen Nürnberg. Freitagabend, Flutlicht, Heimspiel – wir sind absolut heiß auf die 90 Minuten und werden alles geben, um gemeinsam mit euch die drei Punkte in unserem Stadion zu feiern.
Wer ist Marco Zietsch, wenn er nicht auf dem grünen Rasen steht?
Ich bin ein offener, kommunikativer Mensch, der mit jedem gut auskommt und immer für einen Lacher sorgt. Gleichzeitig habe ich bei ernsten Themen stets ein offenes Ohr und bin bereit, jedem zu helfen, wo ich kann.