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16. September 2024
Seit über vier Jahren ist Christoph Fenninger fester Bestandteil der Bayreuther Mannschaft und hat mittlerweile mehr als 100 Spiele für den Verein absolviert. Nach seiner Station beim TSV 1860 Rosenheim von September 2020 bis Juni 2022 kehrte der Stürmer vor zwei Jahren im Sommer zurück nach Oberfranken.
Im Interview spricht der 29-jährige mit uns über seine Rückkehr, die Entwicklung der Mannschaft und seine ganz persönlichen Ziele.
Christoph, Du hast inzwischen mehr als 100 Spiele für Bayreuth absolviert. Wie fühlt es sich an, so lange ein Teil dieses Vereins zu sein?
Es ist für mich alles andere als selbstverständlich, über so viele Jahre hinweg Teil von etwas im Fußball zu sein und dafür bin ich sehr dankbar. Im Laufe der Zeit wächst einem der Verein unglaublich ans Herz und man entwickelt eine tiefe Verbundenheit. Es ist einem wichtig, dass es stets vorwärts geht und dass der Verein, den man so lange unterstützt und begleitet hat, erfolgreich bleibt und sich weiterentwickelt.
Was bedeutet Dir diese Marke von über 100 Spielen für Bayreuth?
Für mich persönlich ist es eine schöne und bedeutsame Marke, auf die ich stolz bin. Es zeigt, dass ich über die Jahre hinweg ein konstanter Teil der Mannschaft war. Allerdings sehe ich die Zahl nur als einen Zwischenstand. Wenn diese Marke für den Verein wirklich etwas Besonderes sein soll, dann müssen da noch mindestens 100 Spiele dazukommen – so wie es bei Webbo (anm. der Red. Tobias Weber) jetzt bald der Fall sein wird. Das ist für mich die eigentliche Herausforderung und auch Motivation: weiterhin mein Bestes zu geben und langfristig noch mehr für den Verein zu leisten.
Du warst von 2018 an in Bayreuth, dann knapp zwei Jahre in Rosenheim, bevor du im Juli 2022 zurückgekehrt bist. Was hat dich damals dazu bewegt, wieder nach Bayreuth zurückzukehren?
Die Chance, in der 3. Liga zu spielen, war sicherlich ein entscheidender Faktor. Doch ehrlich gesagt hätte ich den Schritt wahrscheinlich nicht gemacht, wenn ich den Verein nicht schon gekannt hätte und nicht noch einige der Spieler aus meiner ersten Zeit in Bayreuth dort gewesen wären. Es war für mich wie ein Sprung zurück in den Profisport nach zwei Jahren im Amateurbereich, wobei ich nicht sicher war, ob ich auf meine Einsätze kommen würde. Trotzdem wusste ich, dass ich mich in Bayreuth auf jeden Fall wohlfühlen würde – unabhängig davon, wie es sportlich laufen würde. Diese Vertrautheit mit dem Verein und das Wissen um die Gemeinschaft haben mir die Entscheidung sehr erleichtert.
Gibt es besondere Erinnerungen oder Spiele, die dir aus deiner Zeit in Bayreuth besonders in Erinnerung geblieben sind?
Da gibt es einige Momente, die mir sofort einfallen. Ein besonders prägendes Erlebnis war das Spiel in Osnabrück. Wir lagen 2:0 zurück, und ich wurde eingewechselt. In diesem Moment schien alles gegen uns zu laufen, aber wir haben es geschafft, das Spiel komplett zu drehen und die Bremer Brücke zum Verstummen zu bringen. Es war unglaublich, wie wir als Team zusammengehalten und den Gegner so unter Druck gesetzt haben, dass am Ende ein sensationeller Sieg für uns heraussprang.
Ein weiteres unvergessliches Spiel war der Auswärtssieg in Dresden vor fast 30.000 Zuschauern. In so einem Stadion mit einer solchen Kulisse einen Sieg zu erringen, ist etwas, das man nicht so schnell vergisst. Diese Spiele zeigen, was im Fußball alles möglich ist und warum ich diesen Sport so liebe – die Emotionen, die Leidenschaft und die besonderen Momente, die man als Team erlebt.
Wie hat sich die Mannschaft und der Verein in den letzten Jahren deiner Meinung nach entwickelt?
Da hat sich meiner Meinung nach eine ganze Menge getan. Wenn man bedenkt, dass der Verein vor fünf Jahren noch nicht einmal einen eigenen Trainingsplatz hatte, dann sieht man, welche Fortschritte hier gemacht wurden. Die infrastrukturellen Verbesserungen sind ein klares Zeichen dafür, dass der Verein sich Schritt für Schritt professionalisiert. Aber was mich besonders beeindruckt, ist die Entwicklung der Fanszene. Letzte Saison lief sportlich betrachtet nicht alles nach Plan, und dennoch hatten wir einen Heimspielschnitt von knapp 2.400 Zuschauern. Das ist bemerkenswert, wenn man die Situation bedenkt. Auch auswärts haben uns die Fans stets zahlreich und lautstark unterstützt.
Was sind deine persönlichen Ziele für die kommenden Spiele und die restliche Saison?
Mein persönliches Ziel ist es natürlich, noch einige Scorerpunkte zu sammeln und so meinen Beitrag zu einer erfolgreichen Saison zu leisten. Aber viel wichtiger als meine individuellen Leistungen ist, dass wir als Team weiterhin so auftreten wie im Spiel gegen Würzburg. Dieses Spiel hat gezeigt, welches Potenzial in unserer Mannschaft steckt. Wir haben dort eine starke Leistung abgerufen und bewiesen, dass wir in der Lage sind, jeden Gegner zu schlagen, wenn wir unsere Qualitäten voll ausschöpfen.
Mein Wunsch und Ziel für die restliche Saison sind daher, dass wir es schaffen, diese Leistung konstant auf den Platz zu bringen. Wenn uns das gelingt und wir unsere Leistung regelmäßig abrufen, bin ich zuversichtlich, dass wir nicht nur das ausgegebene Saisonziel erreichen, sondern es vielleicht sogar übertreffen können. Es geht darum, als Team zusammenzuwachsen, an unseren Schwächen zu arbeiten und uns in jedem Spiel weiterzuentwickeln.
Wie wichtig ist für dich die Unterstützung der Fans im Stadion, besonders nach deiner Rückkehr?
Die Unterstützung der Fans im Stadion ist für mich von unschätzbarem Wert. Man merkt einfach, wie sehr sie einen als Spieler beflügeln können. Es ist ein großartiges Gefühl zu wissen, dass die Fans selbst nach einem schwachen Spiel oder einer schwierigen Phase hinter der Mannschaft stehen und uns bedingungslos unterstützen. Diese Rückendeckung gibt einem nicht nur Motivation, sondern auch Kraft, sich immer wieder voll reinzuhängen und bis zur letzten Minute zu kämpfen.
Wenn man auf dem Platz steht und die Gesänge und Anfeuerungsrufe von den Rängen hört, dann spürt man sofort, wofür man sich den Einsatz abverlangt und seine Knochen hinhält.
Du bist in der Mannschaft einer der erfahreneren Spieler. Gibt es etwas, das du jüngeren Spielern mit auf den Weg geben würdest, basierend auf deinen bisherigen Erfahrungen?
Ja, definitiv. Ein wichtiger Rat, den ich den jüngeren Spielern geben würde, ist, nicht alles, was sie gesagt bekommen, sofort auf die Goldwaage zu legen. Kritik oder Anweisungen können manchmal hart oder direkt wirken, aber man sollte immer bedenken, dass im Team und im Verein am Ende jeder nur das Beste für dich will. Es geht immer darum, dich als Spieler weiterzuentwickeln und zu verbessern, um den gemeinsamen Erfolg voranzutreiben. Ich spreche da aus eigener Erfahrung – oft nimmt man Dinge zu persönlich oder fühlt sich missverstanden, aber gerade in solchen Momenten sollte man versuchen, das Gesagte objektiv zu betrachten und daraus zu lernen.
Wer ist Christoph Fenninger, wenn er nicht auf dem grünen Rasen steht?
Ich bin ein familienbezogener Mensch, der auch gerne mal die ruhigen Momente genießt.