Emotionen pur – die Bilder vom Sieg bei den Würzburger Kickers
9. September 2024Altstadt besiegt FV Illertissen mit 1:0
14. September 2024Heimspiel gegen einen der Ligafavoriten – FV Illertissen will keine Luftschlösser bauen
11. September 2024
Nach dem grandiosen Sieg in Würzburg steht am Samstag, den 14. September 2024 das nächste Spitzenspiel im Hans-Walter-Wild-Stadion an. Wir erwarten um 14:00 Uhr mit dem, wie die Altstadt, 1921 gegründeten FV Illertissen eine zu den Top-Teams der Liga zählende Mannschaft. Die Schwaben gehören der Regionalliga Bayern seit 13 Jahren an und starteten mit einer Menge Vorschusslorbeeren in die neue Saison. Schließlich wurden sie von immerhin 14 Trainern nach den Würzburger Kickers am häufigsten als Titelaspirant genannt.
Die Mannschaft zeigt sich zu Beginn der Saison von diesen Problemen vollkommen unbeeindruckt. Bis vor zwei Wochen lag sie sogar an der Tabellenspitze. Nach der ersten Niederlage – zu Hause gegen den 1.FC Schweinfurt 05 (1:3) – sahen sich die Verantwortlichen um Sportdirektor Karl-Heinz Bachthaler jedoch in ihrer vorsichtigen Einschätzung bestätigt. Schließlich hätten neben den Unterfranken auch weitere Vereine wie Wacker Burghausen oder die Bayern Amateure „Lunte gerochen“. Sie sieht Bachthaler Senior eher als weitere Kandidaten für den in diesem Jahr möglichen Direktaufstieg an. Er jedenfalls will die augenblicklich gute sportliche Lage genießen und „nicht anfangen zu träumen“ – wie er dem Kicker verriet.
Bemerkenswerte Verstärkungen holte der FV Illertissen unter Trainer Holger Bachthaler bereits während der vergangenen Winterpause ins Schwabenland. So kam das 21-jährige Mittelfeld-Talent David Udogu vom Drittligisten FC Ingolstadt zunächst auf Leihbasis und wurde im Sommer fest verpflichtet. Ebenfalls im Januar stieß der erfahrene Mittelstürmer Tobias Rühle vom SSV Ulm 1846 zum Kader. Er brachte als Empfehlung insgesamt 273 Einsätze in der 3. Liga bei 22 Toren und 38 Vorlagen mit (auch für Preußen Münster, den KFC Uerdingen sowie die SG Sonnenhof-Großaspach).
Vor der Saison verpflichteten die Illertissener dann noch weitere gestandene Spieler wie beispielsweise Torwart Markus Ponnath (FC Ingolstadt), Mittelfeldspieler Milos Cocic (1860 München, mittlerweile vier Saisontore) sowie die Innenverteidiger Lasse Jürgensen (VfR Aalen) und Alexander Kopf (zurück vom FC Schalke 04 II). Zuletzt schloss sich auch noch der vergangenes Jahr zum SC Verl in Liga 3 gewechselte und bei der Jugend von 1860 München ausgebildete Marco Mannhardt als Leihspieler den Schwaben wieder an. Kein Wunder, wenn das ohnehin schon gut harmonierende, kompakt agierende und zuletzt so erfolgreiche Team höchsten Respekt bei der Konkurrenz erfährt.
Und schließlich belegt das souveräne 3:0 bei der U23 der SpVgg Greuther Fürth nach einer sehr abgeklärten Leistung am letzten Wochenende die enorme Stabilität der Mannschaft. Der zweite Tabellenplatz des FV Illertissen mit 19 Punkten aus acht Spielen kommt also nicht von ungefähr.
Auf Seiten der Altstädter erinnert sich so mancher mit Unbehagen an den misslungenen Auftakt ins neue Jahr nach der letzten Winterpause. Statt des erhofften Umschwungs unterlag die Mannschaft im März vor enttäuschten knapp 2.300 Zuschauern mit 0:1 gegen Illertissen. Nach diesem ersten Sieg überhaupt in Bayreuth starteten die Gäste eine eindrucksvolle Serie von zehn ungeschlagenen Spielen. Auf der anderen Seite trat bei der SpVgg noch im gleichen Monat Trainer Marek Mintàl aufgrund der anhaltend schlechten Leistungen zurück.
Beim letzten Heimsieg vor zwei Wochen gegen Fürth hoffte Trainer Kling bereits, der Knoten würde nach den teilweise unglücklichen Niederlagen vorher nun endlich platzen. Was die Mannschaft danach mit dem eindrucksvollen 4:0 beim FC Kickers Würzburg ablieferte, übertraf dennoch die Erwartungen der meisten Außenstehenden. Die ersten knapp 20 Minuten ausgenommen, als sich die neu formierte Defensive nach den Ausfällen von Kapitän Eddy Schwarz und Marco Zietsch offenkundig erst finden musste, bot sie eine überragende Vorstellung. Spätestens mit dem 1:0 durch einen Traumfreistoß von Eroll Zejnullahu dominierte das Team den Ligafavoriten bei brütender Hitze auf dem Dallenberg. Erst in der Schlussphase ließ es die Gastgeber in Halbzeit Zwei wieder in die Nähe des eigenen Tores kommen.
Trainer Lukas Klings Matchplan ging jedenfalls voll auf. Nach Spielende zeigte er sich hochzufrieden mit seiner Truppe und hob die Geschlossenheit des Kaders hervor. Dennoch vergaß er die schwierige Anfangsphase, bei der Würzburg durchaus hätte in Führung gehen können, nicht: „Wir gehen glücklich mit einer 1:0-Führung in die Halbzeit. In der zweiten Hälfte waren wir dann richtig auf dem Posten und haben verdient gewonnen.“
Das Bayreuther Trainerteam will sich – bei aller kurzfristigen Euphorie – keinesfalls blenden lassen und betont die Schwere der heutigen Aufgabe. Für Lukas Kling ist das natürlich ein ganz besonderer Nachmittag. Schließlich hatte er in Illertissen von 2012 bis 2017 eine sehr erfolgreiche Zeit als Spieler. Damals war – wie heute erneut – Holger Bachthaler der Trainer. Nun trifft man sich als Konkurrent auf den Trainerbänken wieder.
Kling erwartet einen sehr spielstarken Gegner, der seine Rolle als Geheimfavorit ja bereits nachhaltig bestätigen konnte. Seine Mannschaft werde defensiv wie gegen Fürth und Würzburg „alles reinhauen“, um erneut die „Null“ zu halten. Zudem hofft er mit dem Rückenwind vom Spiel bei den Kickers, dass seine Angreifer das eine oder andere Tor machen werden.
In jedem Fall bietet sich der Altstadt nach der schwierigen Phase mit drei Niederlagen in Folge jetzt die Gelegenheit, den Anschluss zur Spitze in der Regionalliga wiederherzustellen. Mit einem Sieg kämen die Bayreuther bis auf einen Punkt an Illertissen heran und könnten sich damit zumindest in der erweiterten Verfolgergruppe hinter Tabellenführer Schweinfurt 05 festsetzen.
Die enorme Unterstützung und positive Stimmung der Bayreuther Auswärtsfans in Würzburg gibt der Mannschaft zusätzliche Motivation. Und vor einer hoffentlich wiederum großen Kulisse im Hans-Walter-Wild-Stadion wird sie in jedem Fall alles versuchen, den nächsten Heimsieg einzufahren. Also:
Auf geht’s Oldschdod, kämpfen und siegen!
Noch ein Hinweis für alle an unserem Nachwuchs Interessierten:
Nach den Profis treffen die A-Junioren der Altstadt am Samstag um 17:00 Uhr im ersten Heimspiel der U19-Bayernliga-Saison ebenfalls auf den FV Illertissen (Kunstrasenplatz am Hans-Walter-Wild-Stadion).