Freier Eintritt im Hans-Walter-Wild-Stadion: „Dorfbuam“ von der SpVgg Hankofen-Hailing zu Gast

Zum ersten fußballerischen Kräftemessen überhaupt kommt es am Dienstagabend zwischen der SpVgg Hankofen-Hailing und der Altstadt. Durch eine großartige Sponsorenaktion kann die Spielvereinigung Oberfranken Bayreuth allen Interessierten unter dem Motto „Fußball for free“ freien Eintritt ins Stadion ermöglichen. Dabei hoffen die Verantwortlichen, möglichst vielen Menschen jeden Alters bei der einzigartigen Atmosphäre der Flutlichtspiele im Hans-Walter-Wild-Stadion ein begeisterndes Erlebnis zu verschaffen.

Die Niederbayern spielen als Wiederaufsteiger – dieses Mal als Meister der Bayernliga Nord – bereits zum zweiten Mal in der Regionalliga Bayern. Beim ersten Versuch in der Saison 2022/23 reichte es für die „Dorfbuam“ als Drittletzter mit 36 Punkten nicht zum Klassenerhalt. In diesem Jahr soll es möglichst klappen.

Der in den kleinen Orten Hankofen und Hailing (je rund 300 Einwohnern) in der Gemeinde Leiblfing im Landkreis Straubing-Boden beheimatete Klub leistet Erstaunliches. Obwohl der Verein bereits seit 2012 der Bayernliga Süd angehörte, kam der erste Aufstieg in die vierte Liga doch für viele Experten überraschend. Nun klappte es in der Nordgruppe gegen die starke Konkurrenz aus Eltersdorf und Eichstätt ein zweites Mal. Die Niederbayern hatten sich auf eigenen Wunsch wegen der zuschauerträchtigeren Derbys mit Gegnern aus dem Großraum Regensburg dort eingliedern lassen.

Natürlich haben die Bauunternehmerfamilie Maierhofer als Hauptsponsor und der sportliche Leiter Richard Maierhofer großen Anteil an der Entwicklung. Dennoch gilt die enorme Identifikation mit dem Verein in der gesamten Region als Grundlage für den anhaltenden Erfolg. Der starke Zuschauerandrang (derzeit 800 im Schnitt, gegen Bayern II kamen sogar 1.800) im 2.500 Besucher fassenden Stadion und der Aufwand für die Regionalliga lassen sich in den Dörfern nur gemeinsam bewältigen. Eine große finanzielle Kraftanstrengung bedeutet zudem der Bau einer inzwischen vorgeschriebenen Flutlichtanlage.

Das Image als „Dorfbuam“ beruht auf der ganz speziellen familiären Atmosphäre mit sehr vielen in der Region verwurzelten Fußballern. Stammspieler wie Andreas Wagner (bisher vier Saisontore), Tobias Richter, Valentin Harlander und zahlreiche weitere Akteure wie Tobias Lermer kamen beispielsweise von niederklassigen Klubs der näheren Umgebung. Letzterer sticht besonders heraus und zählt zu den Säulen im Mannschaftsgefüge. Der Torschützenkönig der Bayernliga Süd in der Saison 2021/22 hat nach Verletzungen zu alter Form gefunden und führt aktuell die interne Torstatistik mit sechs Treffern an.

Auch der heute 29-jährige Tobias Beck spielte den größten Teil seiner Karriere in Hankofen-Hailing, ehe er 2021 die Verantwortung als Spielertrainer (zunächst im Team) übernahm. Die Neuzugänge in diesem Sommer passen in sein Konzept: Zum Verein stießen Benedikt Schwarzensteiner (Ingolstadt II), Ouro Agrignan (FC Ergolding), Stefan Lemberger (Osterhofen) und Arian Spahiu (GW Deggendorf). Dazu suchen mehrere U-19 Talente ihre Chance beim einzigen Regionalligisten aus Niederbayern.

Nach einem Fehlstart mit vier Niederlagen scheint das Team inzwischen in der Liga angekommen und punktet regelmäßig. Drei Heimsiege gegen Schwaben Augsburg (4:2), die SpVgg Ansbach (2:1) und Bayern München II (2:0) stehen mittlerweile zubuche. Dazu gab es Remis gegen die Würzburger Kickers und in der Fremde bei Türkgücü sowie den Club-Amateuren.

Ende September resümierte der zwischenzeitlich ebenfalls verletzte Trainer Beck in den Medien: „Wir haben im Moment alle Spieler an Bord. In der Anfangsphase der Saison hatten wir mit Ausfällen zu kämpfen. Zudem haben wir die eine oder andere taktische Anpassung vorgenommen, das hat sich ausgezahlt.“ Und sein für ihn erfreuliches Zwischenfazit: „Wir haben gezeigt, dass wir auch mit den großen Teams dieser Liga mithalten können, was mich für die nächsten Aufgaben zuversichtlich stimmt.“

Nach dem Spielausfall bei der DJK Vilzing holten die Niederbayern letzte Woche ein 1:1 gegen den FC Augsburg II. Spielertrainer Beck sprach dabei von einer insgesamt verdienten Punkteteilung, bei der seine Mannschaft dem Mehr an Ballbesitz der Schwaben mit viel Laufarbeit begegnete. So gelang es die Führung der zu diesem Zeitpunkt überlegenen Gäste durch ein Tor von Richter auszugleichen.

Das derzeit gewachsene Selbstbewusstsein bestätigte die SpVgg Hankofen-Hailing am Samstag. Sie gewann auswärts verdient mit 1:0 (Torschütze: Andreas Wagner) beim vorher acht Spiele unbesiegten TSV Aubstadt. Zur Erinnerung: Die Altstadt hatte in Unterfranken vor einer Woche mit Mühe ein 0:0 Unentschieden erreicht. Trainer Beck: „Wir sind glücklich über den ersten Auswärtsdreier. Wir haben über 90 Minuten gut gespielt. Kompliment an meine Mannschaft. Das Tor war natürlich glücklich und ein Geschenk. Wir haben uns den Sieg aber auch verdient. Ich bin stolz auf meine Mannschaft.“

Das Unterschätzen dieser gegen den Abstieg kämpfenden und aufeinander „eingeschworenen“ Truppe aus den niederbayerischen Dörfern verbietet sich in jedem Fall. Sonst drohen der Altstadt ähnlich unschöne Überraschungen, wie sie die Würzburger Kickers oder der FC Bayern München II gegen den Aufsteiger bereits erlebt haben. Der Bayreuther Trainer Lukas Kling hebt jedenfalls hervor, Hankofen-Hailing habe dort wie zuletzt gegen Augsburg II bewiesen, dass sie auch gegen vermeintlich größere Mannschaften etwas holen kann. Und weiter: „Von daher müssen wir einfach unser Spiel durchbringen, dann sind wir klar die bessere Mannschaft. Wenn wir das aber nicht schaffen, dann wird’s schwer.“

Sicherlich wollen die Bayreuther ein Stück von der Euphorie nach dem schwer erkämpften 1:0-Heimsieg am Freitagabend gegen den SV Wacker Burghausen mitnehmen. Jedenfalls zeigte sich Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba direkt nach dem Spiel begeistert: „Wahnsinn, was die Mannschaft reingesteckt hat, wie sie fightete und was sie gelaufen ist. Wir sind einfach ein Wahnsinns-Team und super glücklich über weitere drei Punkte.“

Auch der Trainer zog ein ausgesprochen positives Fazit: „Ich muss meinen Jungs ein ganz großes Kompliment machen für das was sie kämpferisch, von der Mentalität und vor allem der Intensität gezeigt hat. Das was ich in den letzten Wochen ein bisschen – in gewissen Phasen, wo wir es nicht hatten – bemängelt habe, haben wir heute über volle 90 Minuten auf den Platz bekommen… von hinten bis nach vorne!“ Es sei ein richtig „geiler Sieg“, den sich das Team hart verdienen musste. Und weiter: „Dass Burghausen ein starker Gegner ist, war klar. Wir haben jedoch mit sehr viel Leidenschaft gewonnen.“

Abzuwarten bleibt, wie sich die personelle Lage in dieser Trainingswoche und nach dem sehr intensiv geführten Spitzenspiel bis Dienstag darstellt. Fehlen wird in jedem Fall der an einer Knieverletzung laborierende Christoph Fenninger.
Unabhängig davon gilt natürlich: Gemeinsam mit unseren Fans und hoffentlich sehr vielen durch die Aktion „Die Oldschdod gratis für alle“ gewonnene Zuschauer wollen wir unbedingt den nächsten Heimsieg schaffen. Also:

Auf geht’s Oldschdod, kämpfen und siegen!

Unser besonderes DANKESCHÖN!

Möglich machen das Spiel zum Nulltarif  18 namhafte Sponsoren aus der Region, die am Dienstag im Stadion ausführlich präsentiert werden. Klickt sie doch einfach mal durch!

Bayreuther Hell, Bezirk Oberfranken, CEP, Expert Jakob Bayreuth, FABRIK, GERLITZ elektro-gmbh, Karl Hopf GmbH – Technik mit System, Lanzendorfer Backparadies GmbH, Meisel Dachtechnik Gmbh, MGS Motor Gruppe Sticht, Rotmain-Center Bayreuth, Schlaeger Kunststofftechnik, VIEWENTO, Textilreinigung Wild, zeissvisioncenterbayreuth sowie als Privatiers OB Thomas Ebersberger, Jochen Eichmüller (Sport-Jochen) und Thomas Preis.

Schirmherren sind Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und Bezirkstagspräsident Henry Schramm, die ebenfalls zu den Sponsoren gehören.