Die 1920er Jahre

Anfangsjahre im Arbeitersport

(Vielen Dank an Uwe Glaser, der den Großteil der Inhalte im Rahmen der Arbeit für das Jubiläumsbuch zusammengetragen hat!)

Nachdem im vorangegangenen Jahrzehnt bereits die späteren Lokalrivalen 1. FC Bayreuth und VfB Bayreuth (als Vorgängerverein FC St. Georgen) gegründet worden waren, jagte man ab 1921 auch in der Bayreuther Altstadt organisiert dem runden Leder nach. Der Boden hierfür war schon bereitet: Es existierten bereits verschiedene Straßenklubs wie etwa der „FC Stern“, eine Clique aus dem Geseeser Weg, die gegeneinander Fußball spielten.

Am 23. Juli 1921 versammelten sich also rund 20 junge Sportkameraden in einem Nebenzimmer der Gaststätte „Bamberger Hof“ (an der Stelle des heutigen „Frisco“), um im Turn- und Sportverein Bayreuth-Altstadt eine Fußball-Abteilung zu gründen. Jener FC Stern trat der neuen Fußballabteilung direkt bei und sorgte für den Beginn einer erfolgreichen Jugendarbeit.

Zu Duellen mit 1. FC und VfB kam es aber erst einmal nicht. Der Grund: Anders als die bürgerlichen Konkurrenten, die unter dem Dach des DFB spielten, gehörte die Altstadt als sprichwörtlicher „Arbeiterverein“ dem Arbeiter Turn- und Sportbund (ATSB) an.

Das erste überlieferte Mannschaftsfoto aus dem Jahr 1923 im Rahmen eines Freundschaftsspiel gegen Leipzig-Schönau.

Im Herbst 1925 schloss die junge Fußballabteilung einen Pachtvertrag über ein Grundstück auf der Jakobshöhe, für das jährlich 150 Reichsmark an die beiden Besitzer, die Brauerei Glenk und den Landwirten Georg Herath, entrichtet wurden. Eingefädelt hatte dieses Arrangement Johann Kasel – der ließ sich als Vorstand des Arbeiter-Gesangsvereins „Union“ im Gegenzug zusichern, dass Mitglieder des Fußballvereins dessen Singstunden besuchen.

Da der Hauptverein, der TuSpo Bayreuth-Altstadt, den Aufbau des Geländes nicht ausreichend unterstützte, beschloss man auf einer Mitgliederversammlung die Trennung – und auf Vorschlag von Konrad Altkofer die Gründung der „Freien Spielvereinigung Bayreuth-Altstadt“ mit den noch heute bekannten Vereinsfarben Schwarz und Gelb.

Sportliche Entwicklung

Es sind nur wenige Ergebnisse aus den Anfangsjahren bekannt. Ab 1926 spielte man allerdings in der höchsten Liga im Arbeitersport, die A-Klasse Süd des Fußballbezirks 3 (Bayreuth-Hof) im Kreis 7 (Nordbayern). Der Meister dieser Spielklasse qualifizierte sich für die nachfolgenden Ausscheidungsspiele. Doch die Altstädter mussten zunächst anderen Vereinen den Vortritt lassen, namentlich dem VfR Bayreuth (1927, 1928), dem VfR Helmbrechts (1929) und dem TSV Kulmbach (1930).

Die Altstädter Mannschaft (schwarze Trikots) im Jahr 1928 im Rahmen eines Freundschaftsspiels gegen Nürnberg-Buchenbühl.

Prägende Personen

Welche Spieler in den Anfangsjahren das Geschehen auf dem Platz prägten, ist nicht überliefert. Wie im Arbeitersport üblich, zählte das Kollektiv mehr als die Leistung einzelner. Dementsprechend lesen sich auch die Spielberichte, wo vielleicht einmal „der Torwart“, „der Halblinke“ oder „der Mittelläufer“ glänzte, auf eine namentliche Nennung aber verzichtet wurde.

Hervorzuheben unter den Gründervätern ist aber sicherlich Konrad Altkofer, der nicht nur einer der ersten eingetragenen Vorstände und Spieler der ersten Mannschaft (unter anderem beim Aufstieg in die A-Klasse im Jahr 1926) war, sondern auch für die Vereinsfarben Schwarz und Gelb verantwortlich ist.

  • DIE GRÜNDUNGSVÄTER
    K. Altkofer, G. Bauer, M. Bauer, M. Ebner, M. Himsel, F. Neubing, R. Niebler, G. Nützel 1, G. Nützel 2, P. Oßmann, G. Pritschet, H. Pritschet, A. Reusch, G. Sommerer, H. Schill, G. Schmidt, J. Schmidt, G. Walther, J. Wittauer – Erster Vorsitzender: Georg Pritschet
  • DIE AUFSTIEGSMANNSCHAFT VON 1926
    Staudt (TW), Neubing, Schramm, Schrödel, Körber, Kolb, Konrad Altkofer, Hans Altkofer, Hans Schneider, Walter, Hübner, Bauer, Küfner, Meyer und Fritz Schneider.