Tolle Atmosphäre, aber kein Sieg – Bilder vom Clubspiel
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13. November 2024„Wer da noch Motivation braucht, ist Fehl am Platz“
Derby bei Eintracht Bamberg
Wenn am Samstag, den 16. November 2024 um 14:00 Uhr das zweite oberfränkische Derby der Regionalligasaison zwischen Bamberg und Bayreuth ansteht, ist das für die Trainer eigentlich eine leichte Aufgabe. So jedenfalls beschrieb es SpVgg-Coach Lukas Kling am vergangenen Freitag nach dem Spiel gegen den Club-Nachwuchs. Zumindest um die Einstellung seiner Jungs müsse er sich da nicht sorgen. Die wären hier ansonsten nämlich Fehl am Platz.
Neben der Erwartungshaltung der Fans verstärkt auch die aktuelle sportliche Lage der Kontrahenten die Bedeutung des Nachbarschaftsduells noch weiter. Nach davor elf Partien ohne Niederlage konnte die Altstadt keines ihrer beiden Spiele zum Rückrundenauftakt gewinnen. Dazu kommen Verletzungssorgen. Sicher würden die Verantwortlichen wie die Spieler gerne mit einem positiven Gefühl in die letzten schweren Partien des Jahres gegen Bayern München II und beim Spitzenreiter Schweinfurt 05 gehen.
Auf der anderen Seite fielen die gastgebenden „Domreiter“ vergangenes Wochenende durch eine 0:4-Niederlage auf eigenem Platz gegen den TSV Buchbach auf den direkten Abstiegsplatz 17 zurück. Überhaupt ist der letzte Heimdreier lange her. Am 10. August rang die Truppe von Trainer Jan Gernlein Schweinfurt mit 2:1 nieder. Seither gab es lediglich zwei Remis und sechs Niederlagen. Da bietet selbst der überraschende Vorstoß ins Halbfinale des Landespokals (3:1 im Viertelfinale, ebenfalls gegen die „Schnüdel“) nur einen schwachen Trost. Dennoch zeigt das Ergebnis, was mit der Mannschaft möglich ist. Aber: Die 15 Punkte am Ende der Vorrunde scheinen – gerade nach dem vielversprechenden Auftakt mit zehn Zählern in sieben Spielen – doch für viele Fans enttäuschend.
Wohl auch durch eine gewisse Unruhe im Umfeld bedingt, nimmt die Vorstandschaft des FC Eintracht Bamberg in einem am Dienstag veröffentlichten Statement zur aktuellen sportlichen Lage Stellung. Demnach komme eine solche Entwicklung keineswegs völlig überraschend. Vielmehr resultiere sie aus der klar festgelegten Strategie, auf die eigene Jugend und Spieler aus der Umgebung zu setzen. Trotz der schmerzlichen Abgänge nach dem knappen Klassenerhalt über die Relegation blieb die Prämisse, wirtschaftlich verantwortungsvoll zu handeln. Dabei verweist die Vorstandschaft auf die Erfolgsgeschichte, die den Verein nach dem Neuanfang von der Bezirksliga bis in die Regionalliga Bayern geführt habe.
Durch den Verzicht auf Spieler von außerhalb der Region sei man bewusst ein Risiko eingegangen. Wie im Vorjahr laute deshalb das gemeinsame Ziel: „Irgendwie in dieser Liga bleiben!“
Gleichzeitig sei man der Überzeugung, dass die Spieler sowie das Trainerteam für den Verein brennen und auch im laufenden Spieljahr alles geben, um die Klasse zu halten. Damit stellt sich die Vorstandschaft demonstrativ hinter das Konzept der sportlichen Leitung um Stefan Mohr und Cheftrainer Jan Gernlein mit ihrer Mannschaft. „Wir wissen, dass jeder Einzelne von ihnen für den Verein durchs Feuer geht, und bisher haben sie das (Vertrauen) langfristig immer zurückgegeben.“
Die hohe Niederlage zuletzt gegen Buchbach zeichnete sich für die Domreiter bis zur Pause nicht ab. Statt des 0:1 wäre durchaus eine Führung möglich gewesen. Erst die beiden schnellen Tore bis zur Stundenmarke brachen den Widerstand. Dazu Jan Gernlein: Die Mannschaft sei sicherlich enttäuscht und man hätte Buchbach halt Geschenke gemacht. Und weiter: “ Wir verlieren am Ende zwar deutlich. Aber gefühlt hätte es nicht so sein müssen.“
Im Nachholspiel in der Vorwoche konnte sich die Eintracht wenigstens einen Punkt in Aschaffenburg sichern. Beim 0:0 haderten die Bamberger Verantwortlichen mit einem verweigerten Elfmeter in der Schlussphase, wären aber nach einer Großchance der Viktoria in der Schlussminute beinahe noch als Verlierer nach Hause gefahren. So war der Coach froh, „hintenraus kein Gegentor mehr bekommen zu haben.“
Die beiden besten Saisontorschützen für Bamberg bisher stammen aus dem eigenen Nachwuchs. Je vier Mal trafen David Lang und der gerade aus der A-Jugend dazugestoßene erst 19-jährige Rodion Gushcha. Allerdings spricht das schlechteste Torverhältnis der Regionalliga Bayern von 16:40 Toren doch eine deutliche Sprache. Trotzdem ist allen Bambergern klar, irgendwie müssen in den verbleibenden drei Spielen (nach dem Oberfrankenderby geht’s nach Schweinfurt und gegen Greuther Fürth II) noch Punkte her. Und im vergangenen Jahr holten die Domreiter nach einem 0:2-Rückstand im Fuchs-Park-Stadion noch einen Punkt gegen die Altstadt… Das wiederum dürften auch die Bayreuther nicht vergessen haben…
Das Trainerteam der Oldschdod muss sich derzeit zunehmend mit den Verletzungsproblemen von Leistungsträgern befassen. So fehlte am Dienstag neben Jonas Kehl, der mit einem Bänderteilanriss zunächst ausfällt und nur im Kraftraum arbeitet, auch Jannik Graf, der einen „Pferdekuss“ auskuriert. Sein Einsatz am Samstag ist wie der von Dennis Lippert fraglich. Wobei Letzterer wieder an Teilen des Mannschaftstrainings teilnehmen konnte, aber stärkere Belastungen (wie Torschüsse oder Flanken) tabu blieben. Zudem musste Christoph Fenninger das Nachmittagstraining vorzeitig abbrechen und sich untersuchen lassen. Lediglich Lauftraining absolviert derzeit Nikolas Andermatt.
Andererseits finden sich in der Mannschaft der Altstadt genügend ambitionierte und gute Fußballer, die jetzt ihre Chance nutzen wollen. Lukas Kling formulierte es aus seiner Sicht so einfach: „Wir haben einen Kader zur Verfügung und mit dem muss es halt dann klappen!“
Auf dem Trainingsplatz standen zu Wochenbeginn – für alle Beobachter der letzten Partien wenig verwunderlich – wieder Torabschlüsse im Mittelpunkt. Mitunter rieb sich der Außenstehende dabei die Augen. In Serie flogen die Bälle von außerhalb des Strafraums an unserem Stammkeeper Lukas Zahaczewski vorbei ins Netz. Die Frage, warum diese nicht auch im Spiel häufiger im Tor landen, beschäftigt vor dem Derby Trainer, Spieler, Funktionäre und alle Fans der Spielvereinigung.
Vielleicht platzt ja der Knoten noch vor der Winterpause. Die erste Gelegenheit bietet sich am Samstag bei unserem oberfränkischen Rivalen aus Bamberg. Das wäre sicherlich ein passendes nachträgliches Geschenk der Mannschaft für Lukas Kling, der am heutigen Mittwoch seinen 35. Geburtstag feiert. Also:
Auf geht’s Oldschdod, kämpfen und siegen!
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