Philipp Hannemann ist wieder da!

Nach nur einem Jahr ist Philipp Hannemann wieder bei der Altstadt! Wir haben uns mit dem Abwehrrecken unterhalten.

Ursprünglich wollte Philipp Hannemann für zwei Jahre in die USA, jetzt kehrte er schon zu dieser Saison zurück. Immer wieder betonte der 22-jährige Abwehrrecke, dass die Altstadt einen nicht unwesentlichen Teil an seiner Rückkehr beigetragen hat. Jetzt will der Student in der Regionalliga angreifen. Wir haben uns mit ihm über Fußball in Amerika, New York, die Regionalliga und natürlich die Altstadt unterhalten.

spvgg online: Schön, dass du wieder da bist! Seit wann bist du jetzt wieder in Deutschland? Hast du dich wieder eingewöhnt?

Philipp Hannemann: Ich bin Anfang Juni, also eine Woche vor dem Trainingsauftakt, wieder gekommen. Ja, ich bin wieder voll da! Das geht ja relativ schnell mit Freunden und Familie, eine Wohnung habe ich auch schon gefunden.

Wann hast du die Entscheidung, dass du wieder zurückkommst und für die Altstadt spielst, getroffen?

Mir war das schon kurz nachdem ich nach Amerika gekommen bin klar, dass das auf lange Sicht nicht das ist, was ich will. Im Winter war in Bayreuth und habe bei den Hallenturnieren den Kontakt zu Mathias Fleischmann und Wolfgang Mahr gesucht. Dann haben wir uns getroffen und es hat von beiden Seiten alles gepasst, so ist das dann zum Glück zustande gekommen.

Warum war das in den USA nicht das, was du dir vorgestellt hast?

Um ehrlich zu sein: Ich hatte nicht den besten Draht zu meinem Trainer, er hatte relativ strikte Ansichten, was den Sport und das Verhalten betrifft. Das war schon ziemlich nah an der Armee. Das war aber nicht der Hauptgrund. Es hätte dort auch länger gedauert, bis ich alles abschließen hätte können. Es war einfach eine Mischung von allem. Dazu kam dann natürlich noch, dass ich den Aufstieg der Altstadt über die sozialen Medien mitbekommen habe und dann wieder da sein wollte!

Was hast du denn aus dem Jahr mitgenommen?

Ich bereue das Jahr auf gar keinen Fall! Es war absolut die perfekte Entscheidung. Auch wenn es sportlich vielleicht nicht das war, was ich mir erhofft hatte, war es von der akademischen Seite her optimal. Und dann habe ich natürlich ein Jahr lang in New York leben können! Da lernt man viele Kulturen kennen, verbessert die Sprache.

Welche Erwartungen haben sich denn trotzdem erfüllt?

Der Fußball war von Vornherein nur mein Mittel zum Zweck. Ich wollte das Jahr nutzen, um meinen akademischen Stand zu verbessern. Das ist mir auch gelungen, mir wurde in Nürnberg alles angerechnet und ich kann da jetzt ganz entspannt weiter studieren.

Mit welchem Niveau in Deutschland kann man denn den Fußball, den ihr dort gespielt habt, vergleichen?

Ganz schwer zu sagen. Wir hatten Spiele gegen Spitzenteams, die schon Bayernliga-tauglich waren. Es gab aber auch Mannschaften und Plätze, die bodenlos waren. Da geht es in beide Richtungen.

Wie hat denn dein typischer Tag in Amerika ausgesehen?

Um 5.30 Uhr hat der Wecker geklingelt. Dann hatten wir eine traumhafte Einheit, meistens nur mit Laufschuhen oder im Kraftraum. Das war immer ganz schön, wenn man früh zum Trainieren das Flutlicht anmachen musste. Danach bin ich meistens aufs Zimmer und habe zwei, drei Stunden geschlafen. Bis vier Uhr war Uni und danach hatten wir noch eine Einheit.

Das klingt nicht unbedingt nach dem amerikanischen Studentenleben, das man aus den Filmen kennt…

(lacht) Nein, aber es gab schon solche Verbindungspartys. Das konnten wir uns aber nicht jedes Mal leisten, weil man uns ja auch gekannt hat. Es war eine relativ kleine Uni.

Wie hat es dir in New York gefallen? Ist ja doch eine etwas andere Hausnummer als Bayreuth.

Ich bin immer noch begeistert von der Stadt. Insgesamt ist es aber schon etwas viel. Ich habe aber 15 Minuten außerhalb von New York gewohnt und konnte immer entscheiden, ob ich Lust drauf habe oder nicht. Aber egal, wie viel Uhr es ist: Man kann alles kriegen, was man will.

Gehen wir zurück zur aktuellen Situation. Du warst jetzt ein Jahr lang nicht dabei. War es schwierig für dich, wieder in die Mannschaft zu finden?

Was die Mannschaft angeht, war es überhaupt kein Problem. Ich verstehe mich mit allen super, die Neuen habe ich ja auch zum großen Teil schon aus früheren Duellen gekannt. Fußballerisch muss ich aber schon sagen, dass ich das Jahr auf niedrigerem Niveau absolut spüre. Ich bin zwar fit, das habe ich von dort mitnehmen können. Aber ich merke die Auszeit ganz klar.

Du warst einer der Führungsspieler, bevor du gegangen bist. Jetzt hast du mit Mario Zitzmann und Florian Ascherl erst mal zwei Spieler vor dir.

Mir ist schon klar, dass der Anspruch, den ich vor zwei Jahren in der Bayernliga hatte, jetzt nicht mehr so da sein kann. Ich muss mich jetzt erst mal hinten anstellen. Aber wer mich kennt, der weiß, dass ich da für die Mannschaft arbeite. Wenn ich dann meine Chance krieg, werde ich sie hoffentlich nutzen.

Wie stufst du die neue Mannschaft denn in der Regionalliga ein?

Schwer einzuschätzen! Die Regionalliga ist sehr dicht, aber ich muss auch sagen, dass ich von der Mannschaft begeistert bin. Wir sind auf nahezu allen Positionen qualitativ hochwertig doppelt besetzt. Von daher habe ich ein gutes Gefühl. Ein guter Start wäre aber sehr wichtig!