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Ordentlicher Test in Darmstadt

Bei der 1:4-Niederlage gegen den in der nächsten Woche in die Liga startenden Zweitligisten SV Darmstadt 98 hielt sich unsere Mannschaft wacker, bekam den Unterschied zwischen Drittligaaufsteiger und Zweitligaspitzenmannschaft aber auch deutlich zu spüren.

„Es war ein sehr guter Test“, so Trainer Thomas Kleine, der das ein oder andere noch auszumerzende Defizit im Abwehrverhalten feststellen durfte, aber auch der anderen Seite auch gute Ansätze in vielen Bereichen des Feldes. „Es war ein sehr guter Test in dem ich noch einmal alle Spieler gegen einen sehr starken Gegner sehen konnte.“ Viermal 30 Minuten wurde dabei gespielt, der letztjährige Tabellenvierte aus der zweiten Bundesliga kam besser ins Spiel.

Nicolas Andermatt streifte sich nach der Pause die Kapitänsbinde von Benedikt Kirsch über. Foto: Andi Bär

Die Kicker vom Böllenfalltor legten ein immenses Tempo vor, hatten in den Anfangsminuten die Nase stets einen Tick vorne. „Wir haben uns schwer getan, reinzukommen“, gestand Kleine unumwunden. Nach zehn Minuten hätte Moritz Heinrich mit einer Doppelchance allerdings die Altstädter Führung markieren können, scheiterte an Marcel Schuhen im SVD-Kasten. Auf der anderen Seite machte es Marvin Mehlem besser: Er überwand den chancenlosen Sebastian Kolbe mit einem Versuch in die lange Ecke (17.). Ab dem Zeitpunkt hatte Darmstadt zwar erwartungsgemäß weiterhin mehr vom Spiel, doch gefährlich wurde es nur selten vor dem Kolbe-Kasten. Erst nach 50 Minuten brannte es neuerlich lichterloh: Matthias Bader nagelte das Leder volley nach einer Ecke an den Pfosten, ehe fünf Zeigerumdrehungen später Geburtstagskind Philipp Tietz nach einem Eckball per Kopf erhöhte (55.). Nur eine knappe Minute später hätte der nachlegen können, doch Kolbe parierte per überragender Fußabwehr gegen den alleine vor ihm sehenswert freigespielten Stürmer.

„Ich drücke meinem guten Freund Thomas die Daumen, dass seine erste Trainerstation eine erfolgreiche sein wird!“ – Lilientrainer Torsten Lieberknecht beweist einmal mehr, weshalb er einer der beliebtesten Coaches im deutschen Profibereich ist. Foto: Andi Bär.

Manu und Zejnullahu mit Traumtoren

In der zweiten „Hälfte“ ging es ratz-fatz: Nach noch nicht einmal zwei Minuten markierte Braydon Manu nach einem bemerkenswert schönen Sololauf und fulminanter Abnahme das 3:0. Doch auch davon ließ sich unsere Equipe nicht beeindrucken. Im Defensivverbund lieferten die beiden Webers Felix und Tobias einen guten Job, hielten das Leder immer wieder weg von Keeper Lucas Zahaczewski. Chancenlos war er bei Treffer Nummer vier. Manu chippte das Leder über ihn an den langen Pfosten, den Abpraller versenkte SV-Neuzugang Magnus Warming, der eine Nuance vor Luke Hemmerich ans Leder kam (85.). Der kurioseste Treffer des Tages blieb aber den Gelb-Schwarzen vorbehalten. Nach einem abgeblockten Darmstädter Ecke und einem der vielgeliebten Umschaltmomente landete das Spielgerät bei Neuzugang Eroll Zejnullahu – noch in der eigenen Hälfte. Der virtuose Berliner fackelte nicht lange und lupfte den Ball über Schuhen hinweg ins Netz. Der Schlusspunkt einer flotten Partie mit einigen guten Momenten unserer Altstadt. Auch Torsten Lieberknecht sah das ähnlich: „Ich fand super, wie sich die Mannschaft gegen Situationen gestemmt haben, die sie so nicht kennen. Sie haben sich selbst organisiert und man merkt, dass die Mannschaft lebt. Sie haben die Euphorie, sie wirken so parat, dass sie sich in der 3. Liga nicht verstecken müssen, vor allem wenn sie die Euphorie mitnehmen.“ Und er blickt gleich noch voraus: „Ein richtig geiles Spiel in Ingolstadt. Für einen Aufsteiger gibt es nichts besseres. Die Erwartungen liegen bei Ingolstadt. Da werden die Jungs schon richtig gut reinstarten. Deswegen werden die Altstädter ihre Nische in der Liga finden. Dafür drücke ich vor allem Thomas (Kleine) die Daumen, weil er ein guter Freund von mir ist, dass seine erste Trainerstation eine erfolgreiche sein wird. Aber mein Gefühl sagt mir: Ja. (ab).

Bayreuth:

  1. Halbzeit: Kolbe – Golla, Schwarz, Moos, Lippert – Kirsch, Latteier – Heinrich, Chrubasik, Nollenberger – Ziereis.
  2. Halbzeit: Zahaczewski – Hemmerich, F. und T. Weber, Kaymaz – Weimar, Andermatt – Steininger, Zejnullahu, Stockinger – Scheder.

Darmstadt:

Aufstellung 1. Halbzeit: Schuhen – Isherwood, Pfeiffer, Mehlem, Schnellhardt, Tietz, Kempe, Karic, Gjasula, Bader, Holland
Aufstellung 3. Viertel: Schuhen – Isherwood, Karic, Holland, Schnellhardt, Tietz, Warming, Manu, Müller, Ronstadt, Ben Balla
Aufstellung 4. Viertel: Schuhen – Warming, Manu, Müller, Ronstadt, Ben Balla, Sesay, Leipold, Riedel, Sonn, Baier.

Tore: 1:0 Mehlem (17.), 2:0 Tietz (55.), 3:0 Manu (62.), 4:0 Warming (85.), 4:1 Zejnullahu (104.).

Schiedsrichter: Christian Ballweg.

Zuschauer: 1050.