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Ordentlicher Aufgalopp im Kreuz

Mit einem 4:0-Erfolg über den FC Eintracht Bamberg 2010 feierte unsere Oldschdod einen ordentlichen Aufgalopp in die Drittligasaison. „Für uns war es wichtig, gut reinzukommen“, so Cheftrainer Thomas Kleine. Der sah einige positive Dinge, aber naturgemäß auch noch Sachen, die es zu verbessern gilt.

Mit einem Treffer fügte sich Patrick Scheder nach seiner Rückkehr auf Jakobs Höhen gut ein. Foto: Tobi Mühlsteff.

„Es hätten ein paar mehr Tore sein können“, analysierte er nach der Partie einen Auftritt, der spielerisch durchaus recht ordentlich anzusehen war. Mit zwei in der Halbzeit komplett ausgetauschten Mannschaften ließen die Gelb-Schwarzen den Gegner über weite Strecken laufen. Die Bamberger, Coach Jan Gernlein musste krankheitsbedingt passen und U-19-Trainer Simon Schmoll hatte das Zepter inne, agierten dabei mit einer Fünferkette und sehr defensiv stehend. Wenig überraschend hatten die Altstädter daher ziemlich viel Ballbesitz und ließen in vielen Ansätzen erahnen, wo der aktuelle Fokus im Training liegt. Sehr oft lief das Leder mit direkten, schnellen Kontakten durch die eigenen Reihen. Vor der Pause spielte mit Eroll Zejnullahu nur ein Neuzugang. Und der machte seine Sache im Aufbauspiel sehr ansprechend. Nach einem Ballgewinn gegen den starken Keeper Olschewski scheiterte er knapp (4.), spielte hernach den ein oder anderen sehenswerten Ball in die Tiefe.

Eroll Zejnullahu, hier gegen Luca Leistner, ließ seine spielerischen Qualitäten einige Male aufblitzen. Foto: Peter Kolb

Moos als rechter Verteidiger und kopfballstark

Die größte Überraschung in Halbzeit eins war Nico Moos. Der durfte auf der für ihn ungewohnten rechten defensiven Position auflaufen. „Wir haben fünf Innenverteidiger im Kader“, so Kleine, „und mit seiner Größe und seinem Tempo wollte ich ihn daher einfach einmal auf der Position ausprobieren.“ Nach einem Eckball von Patrick Weimar, den Daniel Steininger per Kopf zurück in die Mitte brachte, scheiterte Moos mit einem Kopfball nur knapp (7.). Noch enger wurde es bei Markus Ziereis‘ Kopfball, der an die Latte klatschte. Der zweite Ball landete beim aufmerksamen Benedikt Kirsch, dessen Schuss Olschewski mit einer sehenswerten Parade um den Pfosten lenkte (9.). Besser machte es Innenverteidiger Edwin Schwarz, der nach einer schönen Kombination und den einleitenden Bällen von Steininger und Patrick Weimar aus gut elf Metern verwandelte (17.). Die Chance, zu erhöhen, verpassten Zejnullahu (19.), der knapp verzog und Markus Ziereis, der nach einem feinen Angriff und einer Kirschkopfballverlängerung von Moos‘ Flanke am neuerlich starken Bamberger Keeper scheiterte (29.).

Starken Eindruck hat Tim Latteier nach dem Pausentee hinterlassen. Die Krönung war sein Treffer. Foto: Tobi Mühlsteff.

Kolbe zweimal überragend

„Das musst du verhindern“, tadelte Kleine seine Hintermannschaft für zwei zugelassene Bamberger Großchancen. Zweimal tauchten die Violetten in Person von Philipp Hack und Timm Strasser mutterseelend alleine vor Keeper Sebastian Kolbe auf. Doch der zeigte, weshalb er auch in Liga drei zwischen den Pfosten stehen dürfte: Klärte er gegen Hack noch sehenswert (30.), parierte er gegen den eigentlich mustergültig abschließenden Strasser mit einer Fußabwehr, die ansatzweises Bundesliganiveau hatte (34.).

Moritz Heinrich agierte in Hälfte zwei auf der rechten offensiven Bahn. Foto: Tobi Mühlsteff.

Nach dem Pausentee wurde es auf dem Feld seitens der Gelb-Schwarzen zwar grundsätzlich ruhiger, dafür war das Visier besser eingestellt. Neuzugang Luke Hemmerich, einer der auffälligsten, chippte das Leder in Richtung Moritz Heinrich. Dessen Kopfballverlängerung schloss Patrick Scheder nach einer Einzelleistung zum 2:0 ab (50.). Nur drei Zeigerumdrehungen später hätte der Jena-Rückkehrer seinen Treffer Nummer zwei folgen lassen können, doch scheiterte er nach Lucas Chrubasiks sauberer Balleroberung in der Pressingbewegung an Olschewski. Der Abpraller landete beim mit viel Spielübersicht glänzenden Tim Latteier, dessen Nachschuss Bambergs Schlussmann ebenfalls entschärfte. Latteier legte schließlich vor für Heinrich, dessen Ablage Hemmerich knapp am Kasten vorbeisetzte (63.). Auch die nächste Aktion prägten zwei der Neuzugänge. Moritz Heinrichs Flankenball blockten die Bamberger. Die Abwehr landete direkt vor Latteier – die Direktabnahme zum 3:0 war dabei alleine schon ihr Eintrittsgeld wert. Den Schlusspunkt setzte letztlich Tobias Stockinger, der nach Latteiers Vorlage einsandte. „Für uns war es ein guter Test“, so Kleine. Weiter geht es am kommenden Samstag um 14 Uhr beim FC Rieden gegen den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg (ab).

Luke Hemmerich bearbeitete nach der Pause die rechte defensive Bahn, setzte nach vorne den ein oder anderen guten Akzent. Foto: Tobi Mühlsteff.

Bayreuth:

  1. Halbzeit: Kolbe – Moos, F. Weber, Schwarz, Lippert – Kirsch, Weimar – Steininger, Zejnullahu, Nollenberger – Ziereis.
  2. Halbzeit: Zahaczewski – Hemmerich, T. Weber, Eder, Golla – Heinrich, Andermatt – Latteier – Chrubasik, Scheder, Stockinger.

Tore: 1:0 Schwarz (17.), 2:0 Scheder (50.), 3:0 Latteier (66.), 4:0 Stockinger (69.)

Schiedsrichter: Hamper (VfR Katschenreuth),

Zuschauer: 250.