Ein Nationalspieler auf Jakobs Höhen: Mirëseardhje e ngrohtë, Eroll!

„Mit ihm haben wir einen hochinteressanten Spieler verpflichten können“, so Trainer Thomas Kleine über den 27-jährigen Eroll Zejnullahu, der am heutigen Nachmittag bereits seine erste Trainingseinheit mit seinen neuen Mannschaftskollegen absolvierte, „ein offensiv flexibel einsetzbarer Junge, der ein starkes eins-gegen-eins-Spiel hat. Nach dem Abgang von Ivan Knezevic haben wir auf dessen Position damit auf jeden Fall einen mehr als guten Ersatz.“ Auf der Visitenkarten des zuletzt beim Nordost-Regionalligisten Berliner AK aktiven Kickers stehen insgesamt 79 Zweitligaspiele für Union Berlin und den SV Sandhausen. Die 3. Liga kennt er aus seinem einjährigen Gastspiel bei Carl Zeiss Jena vor drei Jahren. Für die Thüringer stand er elfmal auf dem Feld.

Servus Eroll! Thomas Kleine nach der ersten Trainingseinheit von Eroll Zejnullahu mit unserem Neuzugang. Foto: Andi Bär

Die Vita des im Offensivbereich flexibel einsetzbaren Neuzuganges ist dabei nicht nur aus fußballerischer Sicht höchst interessant, auch was seinen Lebensweg angeht kann er einiges erzählen. Der gebürtige Berliner, seine Eltern kamen einst als Asylsuchende aus dem Kosovo in die Landeshauptstadt darf getrost als Sinnbild der gelungenen Integration angesehen werden. Nach seinen Anfangsjahren in Asylunterkünften biss er sich durch, wechselte erst im finalen A-Jugendjahr nach Stationen bei mehreren kleineren Berliner Vereinen zu Union Berlin. Und startete dort durch. Insgesamt sechs Jahre kickte er für die „Eisernen“, unterbrochen von einer einjährigen Leihe zum SV Sandhausen, bei dem er an der Seite unseres ehemaligen Spielmachers Manuel Stiefler agierte. Nach 79 Zweitligaeinsätzen ging es für Zejnullahu nach Jena. Nach dem Abstieg aus Liga drei endete sein Vertrag, nach einem halben Jahr ohne Klub zog es ihn zum slowakischen FC Nitra. Ein halbes Jahr später ging es für den dribbelstarken Offensivmann zurück in die Heimat, zum Berliner AK. Einer, der die Karriere unseres Neuzuganges zuletzt intensiv verfolgte, ist Abu Njie. Der jetzige Trainer von Tennis Borussia Berlin, einst beim FC Bayern Hof und dem FC Schweinfurt 05 aktiv, zeigte sich von der Nachricht seines Wechsels angetan. „Eroll ist ein richtig guter Junge. Ihn hätte ich auch gerne im Team gehabt!“ Noch eine andere Person hat fußballerisch einigen Wert für den kosovarischen Nationalspieler (drei Länderspiele): Francis Kioyo. Unser ehemaliger Sturmtank ist sein Spielerberater. „Ich habe 2011 schon gesagt, dass Bayreuth in die 2. Liga gehört“, sagt Kioyo heute, „mit dem Schritt in die 3. Liga ist Bayreuth einfach auch wieder interessant für Spieler geworden und einen wichtigen Schritt gegangen.“ (ab)