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Ein alter Bekannter in neuem Gewand

Der SV Wehen-Wiesbaden hat sich in den letzten Jahren, fast schon Jahrzehnten, zu einem dauerhaften Gast im deutschen Profifußball gemausert. 1994 stiegen die Taunussteiner erstmals in die Regionalliga Süd auf, seit 1998 gehören sie dem „Profizirkus“ dauerhaft an. Und schwangen sich auf zu neuen Höhen.

Der Hoffnungsträger auf der Trainerbank: Markus Kauczinski. Foto: SV Wehen Wiesbaden

24 Jahre lang zählt der einstige Dorfklub bereits zum festen Inventar von DFB und DFL. Die Wege der Wehener und der Altstadt kreuzten sich erst- und letztmals in der Regionalliga Süd-Saison 2005/2006. Während es für die Altstadt direkt wieder nach unten ging, schwang sich der SV Wehen zum Schreckgespenst der Gegner empor. 2005 und 2007 noch knapp am Aufstieg ins Bundesligaunterhaus gescheitert, gelang dieser 2008. Verbunden mit einer einschneidenden Zäsur: Der heimische Halberg war nicht zweitligatauglich, man zog um ins zehn Kilometer entfernte Wiesbaden, die Fußball-GmbH firmierte ab diesem Zeitpunkt als SV Wehen-Wiesbaden. Zuletzt kickten die Randhessen von 2018 bis 2020 in der zweiten Bundesliga. Dorthin soll es auch wieder gehen.

Robin Heusser, hier gegen Patrick Weimar, ist jetzt in Wiesbaden gelandet. Foto: Andi Bär

Im Vorjahr klappte die Rückkehr noch nicht. „Die einzige Konstante ist die Inkostante“, so Geschäftsführer Nico Schäfer zum „Wiesbadener Kurier“. In der Tat: Es ging auf und ab. Im November trennte man sich vom heutigen Ingolstädter Trainer Rüdiger Rehm, in Wehen eine Institution. Mit dem etablierten Markus Kauczinski ging es weiter. Und geht es auch weiter. Nicht nur auf der Trainerbank, wo der Chef künftig vom einstigen Paderborner Nils Döring assistiert wird, herrscht Konstanz vor. Auch der Spielerkader wurde nur marginal verändert. Etwas überraschend konnte sogar Topstürmer Gustaf Nilsson gehalten werden. Routinier Petr Sliskovic dagegen zog es weiter: Er wechselte nach Indien (!). Auf der Habenseite stehen derzeit fünf Neuzugänge. Mit Kianz Froese (TSV Havelse) und Brooklyn Ezeh (Viktoria Berlin) wurden zwei trickreiche, schnelle Umschaltstürmer von letztjährigen Ligakollegen verpflichtet. Suheyel Najar (Fortuna Köln), Max Reinthaler vom FSV Zwickau und der in hiesigen Gefilden aus seiner Zeit beim 1. FC Nürnberg II bestens bekannte Robin Heußer (SSV Ulm) komplettieren das Quintett. Auf der Suche ist man noch für das Sturmzentrum – wie so viele Vereine (ab).