Veh, Driller und Co.: Stimmen vom „Auftakt 2021“

Für Freitag, 24. Januar, luden die Verantwortlichen der SpVgg Bayreuth Sponsoren und Unterstützer zu Auftaktveranstaltung für das 100-jährige Vereinsjubiläum im kommenden Jahr ein. Unter den zahlreichen Gästen befanden sich mit Armin Veh und Martin Driller auch zwei prominente Ex-Altstädter, die in einer Podiumsdiskussion über die Entwicklungen und Chancen des Bayreuther Fußballs sprachen.

Durch den Abend führte Christian Höreth, der in einer unterhaltsamen Präsentation auf die bewegte Historie des Vereins zurückblickte. Im Anschluss übernahmen Marcel Rozgonyi, seit November letzten Jahres Sportlicher und Technischer Direktor auf der Jakobshöhe, und Geschäftsführer Wolfgang Gruber und stellten den knapp 100 Anwesenden die Ziele vor – und wie man diese erreichen will.

Christian Höreth blickt gemeinsam mit Wolfgang Mahr in die Altstädter Vergangenheit.

Eines kam dabei besonders heraus: Alle Altstädter können stolz auf die Vergangenheit des Vereins sein und haben auch jeden Grund dazu, optimistisch in die Zukunft zu sehen. Darüber diskutierten Höreth, Rozgonyi und Gruber im Anschluss gemeinsam mit dem Altstädter Regionalliga-Coach Timo RostMartin Driller, der Teil der letzten Bayreuther Drittliga-Mannschaft in der Regionalliga 2005/06 war, dem Meistertrainer des VfB Stuttgart aus dem Jahr 2007, Armin Veh, der unter Wolfgang Mahr von 1988 bis 1990 selbst die Schuhe für die Altstadt geschnürt hatte, sowie dem Unternehmer Johannes Graf von Westphalen.

Armin Veh im Gespräch mit seinen alten Weggefährten Stefan Hübner und Walter Wagner.

Armin Veh: „Wir haben zwar in der Zweiten Liga gespielt, aber alles war schon etwas amateurbehaftet. Die zwei Jahre waren eine schöne Zeit, ich habe mich sehr wohlgefühlt und viele Menschen schätzen gelernt. Aus den zwei Jahren gibt es viele Anekdoten, vor allem vom verrückten Präsidenten. Ich war jetzt seit 20 Jahren nicht mehr hier. Aber ich habe im Geschäft ein Gefühl dafür entwickelt, ob jemand etwas einfach nur sagt, oder ob er mit Leidenschaft dabei ist. Bei einem Klub wie der Spielvereinigung braucht man diese Leidenschaft, um Menschen zu überzeugen. Ich bin überzeugt, dass die Spielvereinigung in guten Händen ist. Ihr könnt wirklich etwas erreichen, wenn ihr das umsetzt, was ihr gesagt habt. Ich nehme euch das ab, und das ist das Entscheidende. Ich werde das verfolgen und wünsche euch, dass ihr das in dieser Gemeinschaft erreicht! Das ist doch das Schöne im Sport, dass man zusammen etwas erreichen kann, dass man sich zusammen freut oder auch mal zusammen heult.“

Der Unternehmer Johannes Graf von Westphalen, einst selbst erfolgreicher Fußballer (u.a. Paris Saint-Germain).

Johannes Graf von Westphalen: „Bei Vereinen, die Erfolg haben, gehört es dazu, dass alle zusammenarbeiten, sich der eine nicht wichtiger nimmt als der andere. Es geht um effiziente Arbeit im Verein. Wenn die nicht da ist, dann kann man auch keinen Erfolg haben. Aber ich denke, dass hier in Bayreuth die nötigen Voraussetzungen geschaffen worden sind.“

Martin Driller spielte zwar nur ein halbes Jahr in Bayreuth, hinterließ jedoch einen bleibenden Eindruck.

Martin Driller: „Ich habe eigentlich immer bei Traditionsvereinen gespielt, bei denen viel Leidenschaft war, wie zum Beispiel auf St. Pauli. Das hat sich hier in Bayreuth ein bisschen wiedergefunden. Die ersten drei Nächte in Bayreuth habe ich im Altstadt-Kult-Museum geschlafen. Ich glaube, mein Nutella-Glas liegt immer noch dort. Ich glaube, dass die Stadt viel Potential hat. Man hat die Basis mit einer tollen Mannschaft und tollen Fans. Ich kann mich noch an die Zeiten in der 3. Liga erinnern. Wir hatten großen Spaß, und auch wenn es nur ein halbes Jahr war, konnte ich das genießen.“

Regionalliga-Coach Timo Rost blickte auf seine Zeit in Cottbus und Leipzig zurück.

Timo Rost: „Ich habe in Cottbus und Leipzig miterlebt, wie man erfolgreichen Fußball entwickelt. Dabei waren verschiedene Dinge entscheidend, um von etwas Kleinem zu etwas Großem zu kommen. In Cottbus hatten wir immer die Stadt mit im Boot, das war eine ganz wichtige Säule. Zweitens ist es wichtig, zuverlässige Sponsoren zu gewinnen, die am Anfang der Reise gewillt sind, den Weg mitzugehen. Drittens musst du eine Mannschaft zusammenstellen, bei der nicht mal der Trainer den Erfolg verhindern kann. Auch die Fans spielen eine wichtige Rolle. Diese Säulen sind in Bayreuth gegeben. Wir müssen ein Fundament schaffen, um nachhaltig zu arbeiten. Denn es bringt nichts, ein Jahr in der 3. Liga zu spielen und dann gleich wieder abzusteigen. Hier in Bayreuth sind Menschen am Werk, die zu dem stehen, was sie sagen.“

Marcel Rozongyi ist seit November Sportlicher und Technischer Direktor bei der SpVgg.

Marcel Rozgonyi: „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und die Strukturen schaffen. Wenn die Strukturen nicht passen, dann brauchst du keinen sportlichen Erfolg erwarten. Wir müssen den Spielern und dem Trainer die Argumente nehmen, warum es nicht klappen sollte. Wir sind demütig, denn wir wissen, wo wir herkommen. Aber natürlich haben wir auch Ziele, auf die wir hinarbeiten. Und wir arbeiten an allen Stellschrauben, um erfolgreich Fußball zu organisieren.“

„Ohne Vergangenheit keine Zukunft!“ Geschäftsführer Wolfgang Gruber schlug die Brücke aus den Anfangstagen des Vereins zu einer erfolgreichen Zukunft.

Wolfgang Gruber: „Wir sind jetzt nach einigen Jahren endlich in der Situation, dass die Vergangenheit erledigt ist und nicht mehr finanziert werden muss. Wir investieren in die Zukunft, nicht nur Geld, sondern auch Kraft und Emotionen. Für mich ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, an dem wir das glaubwürdig sagen können. Diese Glaubwürdigkeit ist für mich die wichtigste Botschaft des Abends. Wir sind die Altstadt, ein Verein, der stolz sein kann auf seine Geschichte – und hoffentlich auch auf seine Zukunft!“